Per Internet Investoren gewinnen

Jüterbog liegt ziemlich an der Grenze des Landes Brandenburg nach Sachsen-Anhalt. Dazu kommen die Probleme als alte Garnisonsstadt. Böse Zungen behaupten, nach der Wende konnte in Jüterbog wohl kaum etwas plattgemacht werden – weil nichts da war. Aus dieser Situation und Position heraus versucht die Stadt aktive Wirtschaftsförderung zu betreiben. Redakteur Andreas Schönstedt wollte von der zuständige Amtsleiterin Monika Nagel wissen, wie sie ihre Aufgabe angeht und welche Erfolge sie hat. Monika Nagel ist verheiratet, hat zwei Töchter und ist gelernte Diplom-Ökonomin.
Wie ist die Situation in Jüterbog?

Monika Nagel: Leider nicht sehr gut. Jüterbog ist ja, schon aus historischen Gründen eine strukturschwache Stadt. Die Landesregierung hat, um solche Orte und Regionen zu entwickeln, ein Landespolitisches Entwicklungskonzept vorgelegt, mit dem etwas schwülstigen Begriff der „Dezentralen Konzentration”. Danach teilen sich nun Jüterbog und Luckenwalde die Funktion eines Mittelzentrums. Das alles ermöglicht uns, Höchstförderung für die Ansiedlungneuer Unternehmen zu bekommen und zu verteilen. Doch das reichte bisher nicht aus, um Investoren anzulocken.
Welche Aufgaben hat die Wirtschaftsförderung?
Monika Nagel: Der Begriff Wirtschaftsförderung führt bei einigen zur Verwirrung. Wir reichen hier nicht die Fördermittel aus, sondern wir beraten zu Fördermöglichkeiten und sind der städtische Ansprechpartner für die Unternehmen. Meine Aufgabe sehe ich als Scharnierfunktion zwischen der Verwaltung und den Unternehmern. Dazu gehört, die Probleme der Firmen zu kennen, Problemlösungen anzubieten und zu vermitteln und selbstverständlich Kontakte herzustellen, also Türen zu öffnen.
Ein ganz wichtiger Punkt ist die Gewinnung von neuen Investoren.
Wie machen Sie das?
Monika Nagel: Das ist wirklich nicht so einfach. Trotz der hohen Fördersätze und der niedrigen Bodenpreise ist es seit 1996 schwierig geworden, Unternehmen von
Investitionen bei uns zu überzeugen. Wir haben die verschiedensten Möglichkeiten ausprobiert Investoren in unser Gewerbegebiet zu holen. Oft mit sehr geringem oder gar keinem Effekt. So haben wir beispielweise Anzeigen in bestimmte Fachblätter gesetzt. Der einzige Effekt war, dass sich weitere Anzeigenberater gemeldet
haben! Nein, man muss mit Inhalten die Menschen überzeugen.
Wie wollen Sie diese Inhalte an den Mann oder die Frau bringen?
Monika Nagel: Da kommt die ganze Frage Stadtmarketing mit ins Spiel. Wir sind
gerade dabei die Stadt verstärkt im Internet darzustellen. Begonnen hat das Projekt mit dem Ausbau der Mönchenkirche zum Kulturzentrum. Wir wollen ab dem zweiten Quartal 2002 den Baufortschritt aktuell unter dem Titel „Jüterbog dreidimensional“ im Netz präsentieren. Das soll die Keimzelle werden für die gesamte Darstellung der Stadt im Netz. Später wird auch das Umland vertreten sein. Darüber erhoffen wir uns mehr Interesse an unserer Stadt.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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