Unterwegs mit der Stadtinformation

Die mittelalterliche Stadt mit dem Ziegenbock im Namen und Stadtwappen ist zu jeder Jahreszeit einen Spaziergang wert. Herrlich sanierte Häuser, die alte Stadtmauer und viel Historie zum Anfassenbegegnen den Besuchern auf Schritt und Tritt.Unser Reporter Andreas Schönstedt liess es sich deshalb nicht nehmen, sich Jüterbog von Martina Krähe, der reizenden Leiterin der Stadtinformation, erklären zu lassen. Unseren kleinen Stadtrundgang beginnen wir an der Stadtinformation, die sich mit einem separaten Eingang in dem gotischen Rathaus befindet. Das Gebäude, das den Markt beherrscht, wurde 1507 aus Backsteinen errichtet. Die offene Vorhalle, die Gerichtslaube, war 1534 Schauplatz von Verhandlungen über den Räuber Hans Kohlhase, der bekanntlich den Sachsen, die hier herrschten ordentlich das Leben schwer machte. Im Obergeschoss befindet sich das Fürstenzimmer, von dem aus, langer Tradition folgend, denn auch Wallenstein und Friedrich der Große residierten hier, Bürgermeister Bernd Rüdiger die Geschicke der Stadt lenkt. Interessant ist das Standbild des heiligen Mauritius an der Nordstecke des Rathauses. Er ist der Schutzpatron von Jüterbog. Wir gehen rechts in die Mittelstraße und kommen am Rothen Meer vorbei. Die Gasse ist nicht nach dem gleichnamigen Gewässer benannt, sondern soll an ein Massaker aus dem Dreißigjährigen Krieg erinnern. Nun sind wir vor dem Wahrzeichen der Stadt, der Nikolaikirche. Der dreischiffige Bau wurde in mehreren Abschnitten im 12. bis 14. Jahrhundert mit Umgangschor unddoppeltürmigem Westteil errichtet. Im prachtvoll ausgemalten Inneren sind vor allem die Fresken der Nebenkapelle, der restaurierte Flügelaltar und der Tetzelkasten bemerkenswert. Hier betrieb 1517 der Dominikaner Johann Tetzel so exzessiv den Ablasshandel, dass dies ein Grund für die Reformation wurde. Wir schlendern durch die Kleine Kirchgasse und stehen vor dem Abtshof. Der spätgotische Backsteinbau diente einst dem nahen Kloster Zinna als Stadtresidenz. Heute ist in dem restaurierten Gebäude das Städtische Museum mit Exponaten zur Regional- und Stadtgeschichte untergebracht. Jetzt gehen wir den Planeberg zurück in Richtung Markt. Rechte Hand sehen wir das Zinnaer Tor. Dort hängt die berühmte Keule, mit der nach dem dort zu lesenden Spruch gewisse Eltern erschlagen gehörten. Der Zeitgeist hat sich aber gewandelt, angeblich klebt noch kein Blut an dem Mordwerkzeug. Über den Markt bummeln wir durch die Mönchenstraße. Rechts über den Wursthof gelangen wir zur Mönchenkirche, der ehemaligen Klosterkirche der Franziskaner. Die Hallenkirche dient heute als Stadtbibliothek und Theater- und Konzertstätte. Die Mönchenstraße weiter geht es schließlich zum Dammtor und dahinter zum ältesten Gebäude der Stadt, der Liebfrauenkirche. Sie wurde am Tag der Stadtrechtsverleihung, am 29. April 1174, geweiht. Über die Pferdestraße gelangen wir wieder zum Marktplatz.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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