Auf dem Rücken der Räubertochter

Wer Urlaub oder einen Ausflug macht, der möchte was Neues erleben und die Umgebung mal mit anderen Augen sehen. Und dafür gibt es in der Region Lehnin einen Geheimtipp. Eine ganz andere Perspektive der schönen Landschaft um die Stadt herum, bietet sich vom Pferderücken aus. Unser Reporter Andreas Schönstedt versuchte sich als stolzer Reiter über Land und ausgerechnet auf dem Rücken der Räubertochter Ronja! Auf dem Reiterhof von Barbara Wessels in Trechwitz kann man sich ein stolzes Ross mieten und unter kundiger Anleitung einen unvergesslichen Ausflug in die außergewöhnliche Landschaft machen. Doch bevor es losgeht, hat Barbara Wessels den Picknickkorb gut gefüllt, denn der Weg nach Lehnin ist weit und die Rastplätze unterwegs sind nicht üppig gesät. Die Chefin will, dass wir unbedingt zum Naturschutzgebiet Rietzer See, dem reiten und dann erst nach Lehnin schwenken. Ich gucke mir das auf der Karte an, denn das ist ein ganz schön langer Ritt! Von Trechwitz geht es los ein Stück durch den Wald um den Ort zu umgehen. Man könnte auch durch das Dorf reiten, muss aber die Hinterlassenschaften der Pferde von der Straße räumen, sonst setzt es Knöllchen vom Ordnungsamt. Weiter geht es über Wiesen und Felder an den Netzener See, der vom Pferderücken aus besonders reizvoll aussieht. Bis dahin tut einem ungeübten Reiter wie mir der Hintern schon ganz ordentlich weh. Hier finden sich, weit weg von jeglichem Stadtlärm, idyllische Ecken und intime Badestellen. „Im Sommer sieht man hier ganz viele FKK baden gehen“, lacht Barbara Wessels. „Ich schicke aber meine Reitgäste und auch die Kinder, die bei mir Reiturlaub machen, in das Strandbad nach Lehnin. Das ist sicherer.“ Am See entlang geht es wieder über die Felder, wo man eine gute Sicht auf die zahlreichen Kraniche und Gänse hat, die sich hier tummeln. Nach einigen Kilometern erreicht man den Vogelbeobachtungsturm „Starke“ im Naturschutzgebiet Rietzer See Das ist der ideale Platz für ein Picknick und einen Blick auf den See, der von Hunderten von Wasservögeln bevölkert wird. Mit etwas Glück kann man einen der seltenen Seeadler beobachten. Nach einer Stärkung schwingen wir uns erneut in den Sattel und steuern unser Ziel, den Klostersee in Lehnin, an. Wälder, Felder, Wiesen, dieser Weg ist Natur pur und man muss schon Sitzfleisch haben, denn der Ritt dauert rund drei Stunden. Mein armes Hinterteil fühlt sich an, als ob es nur noch rohes Fleisch wäre. Dafür werde ich mit dem Blick auf den See mehr als belohnt. Es wird langsam Zeit für den Rückweg. Mit Grauen denke ich daran, doch ich habe Glück, mein Kollege Frank Weber kommt mich mit dem Auto abholen!

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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