Lebendige Museen

Von Ludwigsfelde aus kann man dank der günstigen Lage schnell in alle Himmelsrichtungen ausschwärmen. Man kann Landschaft und Natur erkunden, aber ebenso mal einen Bummel durch oft versteckt gelegene und wenig bekannte Museen machen.Andreas Schönstedt machte sich auf die Entdeckungsreise. Erster Punkt ist natürlich Ludwigsfelde selbst.
Stadtmuseum Ludwigsfelde
Derzeit ein wenig schamvoll an der Ecke Straße der Jugend/Brandenburgische Straße im Gewerbegebiet versteckt, liegt das Stadtmuseum. Dabei gibt es für solcher Art Verstecken keinerlei Grund, weshalb der Umzug des Museums in das alte, frisch sanierte Bahnhofsgebäude demnächst ansteht. Neben einer heimatgeschichtlichen Sammlung, über Landwirtschaft, Handwerk und Dorfschule, ist die Industriegeschichte Hauptthema der Ausstellung. Mit dem Bau des Flugmotorenwerkes von Daimler-Benz, das 1944 bei einem Bombenangriff fast völlig zerstört wurde, begann der rasante Aufschwung der Stadt als Industriestandort. Zu DDR-Zeiten war das Industriewerk unter dem Namen IFA für die Herstellung von Nutzfahrzeugen zuständig. Neben den ebenfalls hier produzierten Motorrollern, der Dieselameise und dem ersten zivilen deutschen Strahltriebwerk, ergänzen Rennbootmotoren und zahlreiche LKW-Modelle die Ausstellung.

Exotisches gibt es im Fundus des Teltower Carneval-Vereins.

Museum des Teltow
In der Nähe des alten Dorfkerns von Wünsdorf liegt etwas versteckt das Museum des Teltow. Museumsleiter Silvio Fischer präsentiert in dem historischen Haus in zwei Räumen eine Dauerausstellung zur Heimatgeschichte der Region. Wer allerdings hier die üblichen Kanonen und Schlachtfeld-Impressionen erwartet, wird enttäuscht. Statt dessen wird die Heimatgeschichte des Teltow präsentiert. Das ist interessanter, als es sich zunächst anhört: Umfasste diese Region doch vor der Gründung von Groß-Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts ein großes Gebiet. das bis nach Charlottenburg, Kreuzberg und Köpenick reichte. Zwei weitere Räume beherbergen Wechselausstellungen. Die Spanne geht dabei von zeitgenössischer Malerei bis zur Militärgeschichte oder dem Thema „Märkischer Dachschmuck“. Empfehlenswert ist, sich nach dem aktuellen Thema zu erkundigen: Tel. 033702/66900
Wünsdorf
Wünsdorf ist seit Abzug der Russischen Truppen überall ein Begriff für Konversion eines Militärstandortes zu einer Bücherstadt. Antiquariate und Büchereien sollen als Anziehungspunkt fungieren. Sozusagen nebenbei lassen sich bei einem Besuch gleich noch die alten Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg besichtigen. Mitten in all den Anlagen stehen die Trümmer alter Spitzbunker, die einen interessanten Kontrast bilden. In zwei Ausstellungen versucht das Garnisonsmuseum auf die Zeit von 1913-1945 und auf den „Russischen Soldatenalltag“ aufmerksam zu machen.

Wer hungrig ist vom vielen rumstöbern in der Büchern der Antiquariate in der Waldstadt Wünsdorf, wird bald die entsprechende Gastronomie dazu finden.

Rainer Steckler findet man mit seiner privaten Motorradsammlung in der Bücherstadt Wünsdorf.

DDR auf Rädern
Es passt den „Bücherstädtern“ zwar nicht ganz in das Konzept – ist aber desto sehenswerter: Das Privatmuseum von Rainer und Annemarie Steckler in der Bücherstadt Wünsdorf. Jedes Wochenende präsentieren die beiden ihre sensationelle Sammlung von über 60 Zweirädern aus der DDR. Während der eine sich an seine erste „Maschine“ erinnert fühlt, findet man hier auch greifbare Geschichte. Denn eine von den nur 30 gebauten Motorrädern, die bei Staatsempfängen repräsentativ voranfuhren, ist ebenso zu bewundern, wie fast die gesamte Zweiradproduktion aus 40 Jahren DDR.
Tierpark Teltow
Einen Ausflug in den Vogelpark nach Teltow am Ende der Feldstraße empfiehlt sich besonders mit Kindern oder für Schulklassen. Hier gibt es 450 Tiere zu bewundern. Neben vielen Vogelarten sind besondere Attraktionen die lustigen Äffchen oder die borstigen Wildschweine. Und das alles gibt es hautnah und manches sogar zum Anfassen. Der kleine Privatzoo hat täglich von 9-18 Uhr geöffnet.
Museumsdorf Düppel
Gleich um die Ecke von Teltow, in Zehlendorf, befindet sich das Museumsdorf Düppel. Bei Grabungen fand man 1968 die Spuren eines Dorfes, das um 1200 hier bestanden hat. So kam man auf die Idee, dieses Dorf zu rekonstruieren und als Museum zugänglich zu machen. Heute steht wieder ein Teil der Häuser exakt auf den alten Grundrissen. Leider ist das Dorf nur von Apri bis Oktober geöffnet, bietet aber dann viele gelungene Veranstaltungen.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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