Ludwigsfeldes Rettung

Eigentlich hätte Ludwigsfelde ja einen besseren Namen verdient! Ein wenig einfallslos hatte man die Bezeichnung um 1750 erfunden, weil der Gutsherr eben ein Ludwig von der Gröben war. Da klingt doch Damsdorf viel bodenständiger! Und als 1928 infolge der Verwaltungsreform in Brandenburg diese beiden Dörfer zusammengelegt wurden, hieß Ludwigsfelde eben Damsdorf. Doch nicht lange: Denn Ludwigsfelde hatte als unschlagbaren Vorteil schon seit 1843 einen Haltepunkt der Bahn. Außerdem klang den Ludwigsfeldern, die dazu noch in der Minderheit waren, Damsdorf wohl zu piefig. Also wurde auf Grund der Einwohnerwünsche und wegen des Bahnhofs der Ort am 22. Februar 1929 endgültig in Ludwigsfelde umbenannt.Das einschneidenste Jahr in der Geschichte war 1936, als das Flugzeugmotorenwerk Daimler Benz Genshagen/ Ludwigsfelde gegründet wurde. Mit ihr entstand ein „Nationalsozialistischer Musterbetrieb“, der als Folge des herrschenden Größenwahns bereits acht Jahre später durch amerikanische Bomber in Schutt und Asche gelegt wurde. Fast nebenbei entstanden in dieser Zeit die stadtähnlichen Siedlungsstrukturen, denn die aus dem ganzen Reich zusammengerufenen Arbeiter und Ingenieure sollten direkt am Werk leben. Nach dem Krieg wurde nach Zerstörung und Demontage die Motorenproduktion wieder aufgenommen und Aggregate für verschiedenste Einsatzgebiete hergestellt. Ab 1965 wurde dann Ludwigsfelde mit der Produktion des DDR-Lastwagens W50 endgültig zur Autobauerstadt. Gleich in der Wendezeit verhandelte der damalige Generaldirektor Lothar Heinzmann mit Daimler-Benz, um den Standort zu sichern. Am 17. Dezember 1990 verlässt der letzte DDR-LKW mit der Bezeichnung L60 das Montageband. Schon am 8. Februar rollt der erste in Ludwigsfelde gebaute Mercedes-Benz-LKW über die Straßen. Abgerundet wird die Tradition mit der Entscheidung von DaimlerChrysler den neuen Vaneo hier zu bauen.Die Fotos stellte uns Stadtarchivarin und Museumsleiterin Ines Krause zur Verfügung.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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