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Viele sprechen von einer gläsernen Stadtverwaltung, in Ludwigsfelde gibt es das längst. Denn der Bürgermeister und seine Mitarbeiter sind in einem offenen Gebäude untergebracht.
Transparenz ist überall angesagt so trennt beispielsweise nur eine Glasscheibe das Bürgeramt vom Foyer. Entsprechend schnell und freundlich werden hier auch die Anträge entgegengenommen und sicher weiterbearbeitet. Doch damit gibt sich der Verwaltungschef nicht zufrieden.
Im Gespräch erklärt sich Heinrich Scholl (Foto) zum echten Internet-Fan.
Sie setzen bewusst auf das Internet. Was genau
machen Sie?
Heinrich Scholl: Ich stelle mich alle vier bis fünf Wochen jeweils am Donnerstag ab 18 Uhr einem Internet-Chat. Dann werden sämtliche Fragen von mir sofort übers Netz beantwortet.
Ist das die neue Form einer Bürgersprechstunde?
Heinrich Scholl: Natürlich ist der persönliche Kontakt sehr wichtig. Am Internet schätze ich aber die große Sachlichkeit. Es bietet die Möglichkeit, sehr viele Details nahe zu bringen.
Die Internet-Seite der Stadt Ludwigsfelde macht momentan keinen echt überzeugenden Eindruck.
Heinrich Scholl: Unser bisheriger Auftritt war nicht sehr gelungen. Wir sind gerade dabei, ihn neu zu erarbeiten. Wir haben sehr lange darüber nachgedacht, wie sich die Stadt selbst präsentieren kann. Außerdem wollten wir möglichst viele Elemente von E-Government einbauen.
Was bedeutet das?
Heinrich Scholl: Wir wollen den Bürgern die Möglichkeit geben, soviel Behördenangelegenheiten wie gesetzlich und technisch möglich, übers Internet abzuwickeln. So können nun viele Antragsformulare abgerufen werden. Außerdem sind Mitarbeiter der Stadt per E-Mail erreichbar.
Was soll dieses Jahr noch passieren?
Heinrich Scholl: Hauptschwerpunkt der Investitionstätigkeit wird die neue Schwimmhalle sein, die in der Fichtestraße gebaut werden soll. Dafür ist ein Investitionsvolumen von etwa zehn Millionen Euro geplant. Nun geht es um die Entscheidung, ob wir die entsprechenden Fördermittel bekommen. Die Entwicklung des Stadtzentrums ist immer wieder in der Diskussion.
Heinrich Scholl: Wer investiert bei der derzeitigen Wirtschaftslage in Projekte von derartiger Komplexität? Wir haben jedenfalls die Fläche vorbereitet und sind dabei, das Zentrum durch Veranstaltungen und Kultur zu beleben. Dazu gehören Märkte, Open-Air-Konzerte oder unser Brückenfest, das am 27.9. wieder unter der Autobahn stattfinden wird.
Wenn man mit dem Auto ins Rathaus möchte, gilt es erst einmal einen Parkschein zu lösen. Ist das für eine Stadt von der Größe Ludwigsfeldes nicht ein wenig übertrieben?
Heinrich Scholl: Ganz im Gegenteil, wir sehen dies als Service für die Bürger. Denn dadurch erreichen wir, dass vor dem Rathaus immer genügend freie Plätze sind, so dass man schnell etwas in der Verwaltung erledigen kann. Wir erheben eine Gebühr von zehn Cent für zehn Miunten, das ist sicher nicht viel. Wer allerdings sparen möchte, der findet beispielsweise hinterm Kulturhaus kostenlose Stellplätze und muss dann eben ein paar Meter laufen.
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Zur Person
Heinrich Scholl, 60, verheiratet, ein Kind. In seiner wenigen Freizeit kümmert er sich gern um Haus und Garten, joggt und geht spazieren. Seine Leidenschaft ist das Bergsteigen. Er isst sehr gesundheitsbewusst, am liebsten mediterran, wenig Fleisch und Wurst und trinkt dazu trockenen Rotwein und viel Wasser.
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