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Wer im Osten Ludwigsfelde hört, denkt sofort an IFA-Nutzfahrzeuge und die berühmten Roller. Wer im Westen Ludwigsfelde hört, denkt immer öfters an Kunst! Denn ausgerechnet in der alten und neuen Industriestadt Ludwigsfelde hat sich ein Kreis von Künstlern zusammengefunden, die weit über die Grenzen der Stadt hinaus wirken.
Letztes Jahr hatten wir insgesamt 80 Ausstellungen. Darunter waren sehr erfolgreiche Werkschauen in Westdeutschland. So waren von unseren Künstlern Bilder in Paderborn zu sehen. Ich selbst konnte in Rheinfelden im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet meine Bilder zeigen, berichtet Ursula Kuhlmey (Fotos oben). Sie steht dem Kulturverein e.V. vor. Von unseren 50 Mitgliedern sind 35 aktive Künstler. Viele davon sind sehr bekannt. Dazu zählen beispielsweise die Maler Ralf-Otto Kühn, Dorothea Piper, Eberhard Schneider, Gerd Tomowski, Erika Pötzsch. Die 19-jährigen Zwillinge Nadine und Annika Awysis haben als Nachwuchskünstler Preise bei unserer Annuale gewonnen. Sam C. Ahrens aus Mellensee ist ein bekannter Bildhauer, der ursprünglich aus Hannover stammt und Skulpturen Materialen schafft. Nándor Andrási wohnt seit langem in Ludwigsfelde von hier und arbeitet mit Speckstein. Waldemar Becker ist durch seine Skulpturen bekannt, Renate Kunze für Seidenmalerei und Malerei. Heike Kulski fertigt Scherenschnitte und veranstaltet mit Renate Kunze zusammen mit Schülern ein Schattentheater, das sehr bekannt ist. Marianne Jeske hat sich mit Stoffgemälden, die sehr plastisch wirken, einen überregionalen Ruf erarbeitet. Siegfried Stark macht chinesische Tischmalerei; Peter Steinfurth ist Aktionskünstler, gibt Ursula Kuhlmey einen kleinen Überblick über unsere große Breite! Zu danken ist Ludwigsfeldes Aufstieg als Brandenburgs Kunstmetropole der Ex-Lehrerin, die auf Amors Flügeln von Kleinmachnow nach Ludwigsfelde einschwebte.
Sie ist Gründungsmitglied des 1997 ins Leben gerufenen Fördervereins Kulturkreis Ludwigsfelde e.V., der sich eigentlich mit der Koordination von Kulturaktivitäten beschäftigen wollte. Daraus wurde nichts, übrig blieb der Künstlerkreis, der sich um die ambitionierte Hobby-Malerin Kuhlmey zu bilden begann. Wir setzten von Anfang an auf eine gute entspannte Atmosphäre. Das sprach sich herum, immer mehr Künstler, die teilweise aus Berlin und anderen Orten kamen, stießen zu uns! Heute bildet der Kunstverein Ludwigsfelde e.V. für die Künstler die Möglichkeit des Austauschs, etwa bei den regelmäßigen Treffen in der ASB Seniorenwohnanlage. Junge Künstler kommen mit erfahrenen Kollegen zusammen und erhalten Ausstellungsmöglichkeiten, die sonst kaum möglich wären. Wechselausstellungen in Arzt- und Anwaltspraxen oder im Foyer der Stadtverwaltung ermöglichen, dass ein Austausch zwischen Bürgern und Künstler stattfinden kann. Sehr gespannt sind jedes Jahr alle, wer Preisträger des Wettbewerbs Annuale wird, die vom verstorbenen Vorsitzenden Joachim Albrich ins
Leben gerufen wurde und dieses Jahr zum vierten Mal stattfindet. Ab 11. Juli werden die konkurrierenden Bilder und Werke im ASB-Seniorenheim zu sehen sein. Bekannt gegeben werden die Preisträger dann im Rahmen der fünften jährlichen Kunstauktion, die erstmals im Abgeordnetensaal des Verwaltungsgebäudes und nicht wie bisher im Kulturhaus stattfindet.
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