Viele Kunstschaffende fühlen sich hier äußert wohl

Von der Werkbank ins Kunstatelier

Viele Künstler, die nun im Rahmen von Ludwigsfeldes Kunstverein aktiv sind, kommen von außerhalb. Mancher kommt aber, wie es sich für die Industriestadt gehört, direkt von der Werkbank.
Nándor Andrási ist dafür ein gutes Beispiel. Der Ungar aus Budapest kam als Fremdarbeiter mit weiteren hundert Landsleuten nach Ludwigsfelde. Das war 1969 und eigentlich sollte er nur drei Jahre in der DDR bleiben. Doch der charmante Ungar fühlte sich sofort wohl und verteilte eifrig Amors Pfeile. Dem privaten Glück folgte die Karriere im Werk: Erst Stanzer im Presswerk, dann Schweißer, schließlich Betriebsschlosser, allerdings zuletzt mit Wirbelsäulen-Schädigung. „Vor sieben Jahren war ich deshalb zur Kur in Belzig. Dort kam im Zuge einer Rehabilitationsmaßnahme mit Steinarbeiten in Berührung und merkte, dass das meine Passion ist.“ Nun arbeitet er mit Meißel und Bohrmaschine in seiner Garage daran, aus kiloschweren Steinklumpen grazile Skulpturen als Dekoration, als Kugelschreiberhalter, als Gebrauchskunst zu schaffen. Seine eigene Handschrift, die er entwickelt hat und die Möglichkeiten, seine Arbeiten auszustellen, sorgten für überregionales Interesse. Und da ein Ungar seiner Muse auf vielfältige Art Ausdruck verleihen kann, ist er noch Freizeit-Rockmusiker und sorgt beim traditionellen Sommerfest der ungarischen Botschaft für ein leckeres Kesselgulasch...

Nándor Andrási fertigt in seinem Atelier, einer Garage im Neubaugebiet, grazile Skulpturen.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


Impressum | Datenschutz