„Können die nicht rechnen?“

Die Weichen waren längst gestellt: 20 Jahre Boderennen, das sollte entsprechend gefeiert werden. Und zwar im Jahre 2003! Doch jetzt kommt alles ganz anders, und „schuld“ daran ist unsere Reporterin! Denn Carmen Krickau glaubt nichts, was sie nicht sicher weiß und im Zweifelsfall heißt es: „Recherechieren, recherchieren, recherchieren!“ Sie berichtet: „Was mich stutzig machte: Die ganze Stadt spricht über das alljährliche Boderennen, doch niemand weiß genaues!“Dabei wollte die Redaktion „nur“ wissen, wer die beliebte Veranstaltung aus der Taufe gehoben hat, und warum?Kulturamtsleiterin Angelika Hilliger, die sich um die jährliche Durchführung kümmert, weiß nur, aber das sicher, dass „das erste Boderennen 1984 war. Deshalb feiern wir 2003 ganz groß das 20. Jubiläum“.Doch wer kam auf die ungewöhnliche Idee? Niemand scheint das mehr zu wissen. Graue DDR-Zeit?Carmen Krickau will mehr wissen – die Redaktion auch. Die Reporterin gräbt in Archiven und alten Zeitungen. Sie bekommt heraus, dass Karl-Heinz Skrzypczak damals Bürgermeister war. Und der kann sich tatsächlich erinnern: „Uns ging es damals, unser Stadtfest wieder zu beleben. Aber es sollte eben was besonderes sein, etwas, das nicht jeder hat.“ Kulturverantwortlicher war damals der mittlerweile verstorbene Genosse Ulrich Josupeit, Sportstättendirektor war Hartmut Wulst (49). Beide waren Mecklenburg-Fan und erinnerten sich, dort ein lustiges Badewannen-Rennen gesehen zu haben. Die Idee für das Bode-Rennen war geboren! Ob Skrzypczak mit dabei ist, wenn 2003 zwanzigjähriges Jubiläum gefeiert wird? Da bleibt dem Alt-Bürgermeister fast der Kloß im Halse stecken: „Wieso 2003? Das ist doch ein Jahr früher! Denn 1983 hatten wir doch das erste Rennen!“ Tatsächlich! Aufzeichnungen und Zeitungsausschnitte belegen, dass der 62-Jährige sich recht erinnert. Arme Angelika Hilliger!Die muss sich nun mit den Festvorbereitungen ganz nett sputen: Denn der 31.5.2002 ist nicht mehr weit! Dennoch ist sie froh über die Reporter-Hartnäckigkeit: „Hätten wir ein Jahr zu spät gefeiert, das wäre sehr peinlich gewesen!“

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


Impressum | Datenschutz