„Jetzt geht es an die neue Stadthalle“

Daten und Fakten
Geschichte: Ortsgründung im 4. Jh. v. Chr;. Ersterwähnung 994; 12. Jh. Bau der Stadtmauer; 17. Jh. verheerende Stadtbrände; 19. Jh. Aufschwung durch Zuckerindustrie und Braunkohleabbau sowie Bahnanschluss; 1915 Kreisstadt, 1997 Inbetriebnahme des Motopark als dritte Grand Prix Strecke in Deutschland neben Nürburgring und Hockenheim.
Fläche: (insgesamt/bebaut) 6303/445 Hektar
Anzahl Gebäude (1995/2001) 2646/2853
Einwohner (1990/2001) 16903/15684
Übernachtungen
(1998/1999/2000) 22000/31000/25800

Wer mit offenen Augen durch Oschersleben geht, der bemerkt die kontinuierlichen Veränderungen in der Stadt. Langsam wird aus dem grauen Vorharzstädchen ein gemütlicher, kleiner Ort mit eigenem Charakter. Ob und wie es im Zuge der anstehenden Gebiets- und Verwaltungsreform weiter vorwärts geht, wollte Redakteurin Carmen Krickau im Gespräch mit Bürgermeister Dieter Klenke (SPD) wissen.
Mit dem Jahreswechsel gehören auch die Einwohner von Beckendorf und
Neindorf zu Oschersleben. Was heißt das für die betroffenen Gemeinden?
Dieter Klenke: Die Gemeinden verlieren ihre Selbständigkeit und werden Ortsteile. Damit profitieren sie aber prinzipiell von der höheren Finanzkraft einer Stadt. Das Problem ist nur, dass es mit unserer Finanzkraft mittlerweile nicht mehr so weit her ist.
In Oschersleben hat sich in letzter Zeit viel getan. Wie soll es weitergehen?
Dieter Klenke: Gerade haben wir die Sanierung des Marktes abgeschlossen. Das Baugeschehen im Stadtzentrum wird dennoch munter weitergehen. Die Fußgängerzone soll bis Untere Mauerstraße ausgedehnt und dabei die Gründerzeithäuser saniert werden. Ende 2002 ist die Fußgängerzone bis zur Kornstraße fertiggebaut, so dass der gesamte alte Stadtkern restauriert ist. Und wir wollen endlich den Bau einer neuen Stadthalle bewilligen. Das hängt von diversen Ausschreibungsverfahren und Städtebaumitteln ab, die wir zur Verfügung haben oder nicht. Denn mit der Konjunkturflaute geht ein Sinken der Steuereinnahmen einher. Und da muss genau geprüft werden, wieviel Geld wofür ausgegeben werden kann oder muß.
Wenn Sie mal zehn Jahre vorausschauen: Wie sieht Oschersleben im Jahre 2012 aus?
Dieter Klenke: Das kann ich Ihnen genau sagen. So wie ich mir die Stadt schon immer gewünscht habe. Die Stadtsanierung ist abgeschlossen, alles ist restauriert mit viel Liebe fürs Detail. Das ist keine billige Angelegenheit. Seit 1991 sind immerhin schon 23 Millionen Mark in die Sanierung der Stadt geflossen, weitere Millionen werden nötig sein, um das Angefangene in derselben Qualität zu Ende zu bringen. Es wird im Zentrum keine unansehnlichen Bauwerke mehr geben, die Bürger können über wiederhergestellte historische Straßen in der Fußgängerzone laufen und den Gästen der Stadt ihre Heimat voller Stolz präsentieren. Bis dahin hoffe ich auch auf einen Wirtschaftsaufschwung in der Region, so dass wir Arbeitslosenzahlen von 16 Prozent wie derzeit nur noch aus der Vergangenheit kennen. Oschersleben hat das Potenzial zur liebenswürdigen Stadt mit Flair, in der man auf seiner Fahrt in den Harz gerne Zwischenstation macht.
In Ihren Ausführungen schwingt unheimlich viel Stolz auf die Stadt mit.
Dieter Klenke: Das ist richtig. Ich bin auch stolz auf das, was wir bisher erreicht haben. Jedesmal, wenn ich durch das Zentrum in mein Büro ins Rathaus gehe, genieße ich das innerstädtische Schmuckstück, das hier entstanden ist und auch weiter entstehen wird. Oder nehmen Sie den Motopark. Was haben wir da auch innerhalb der Fraktionen gestritten! Themen wie Lärmbelästigung, Umweltzerstörung oder Fehlinvestitionen konnten da nicht so einfach vom Tisch gewischt werden. Da war Fingerspitzengefühl gefragt. Und dann entstand nach nur zwölf Monaten Bauzeit eine Rennstrecke, die sich im internationalen Motorsport einen guten Namen gemacht hat. Aber auch auf die Oscherslebener bin ich stolz. Die gestalten in vielen unterschiedlichen Vereinen und Gruppen ein spannendes Stück Freizeit. Dazu gehört das jährliche Boderennen. Was da in jedem Jahr an kreativen Ideen auf dem Flüßchen schwimmt, ist enorm. Und die Besucherzahlen werden immer mehr. Das ist Tourismusförderung, wie sie besser nicht sein könnte.

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