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Neben Rüdersdorf gehören die Gemeinden Herzfelde, Lichtenow und Hennickendorf zum Amt Rüdersdorf. Und dort gibt es durchaus einiges zu entdecken. Das erfuhren unsere Reporter Andreas Schönstedt und Klaus Zahn bei ihrer Erkundgungstour.
Herzfelde
Der Bauboom Berlins vor fast hundert Jahren sorgte dafür, dass in Herzfelde plötzlich sehr viele Herzen schlugen. Denn die Tonvorkommen waren Goldgruben bei dem Bedarf an Ziegelsteinen, der damals herrschte. So zählte Herzfelde mit 4000 Personen 1925 doppelt soviele Einwohner wie heute. Diese Tradition nahm man in den sechziger Jahren mit einem Betriebsteil des Rüdersdorfer Zementwerks wieder auf. Andere Unternehmen gesellten sich dazu – Herzfelde ist damit heute eine ziemlich reiche Gemeinde. Die Gründung verdankt der Ort übrigens den Zisterziensermönchen vom Kloster Zinna bei Jüterbog, die 1279 das Gebiet zwischen Strausberg und der Spree erworben hatten. Das Ortswahrzeichen, die Kirche, stammt noch aus dieser Epoche.
Hennickendorf
Eine der wenigen funktionstüchtigen Wassermühlen der Region klappert in Hennickendorf vor sich hin. Dies und die Lage am Stienitzsee machen den Ort zum Anziehungspunkt für Wochenendausflügler. Wenn man schon mal dort ist, sollte man einen Aufstieg zum Wachtelberg mit einplanen. Von dem Aussichtsturm hat man einen herrlichen Panoramablick. Der Ort ist eine Gründung der Zisterzienser und erlebte seine erste Blüte mit der Ziegelindustrie im 20. Jahrhundert. Die Bosse meinten es damals sehr gut mit ihren Beschäftigten, die Gartenstadt am Stienitzsee bot ab 1921 Wohnmöglichkeiten, von denen die meisten heute noch träumen.
Lichtenow
Sparksamkeit steht bei den Lichtenowern, die mit 500 Einwohnern die kleinste Gemeinde im Amt Rüdersdorf darstellen, seit jeher ein Markenzeichen. So wurde das Spritzenhaus für die Feuerwehr gleich mit in die historische Kirche integriert. Einen richtigen Wachstumsschub erlebte das Dorf 1802 als der Ortsteil Lichtenower Lamm errichtet wurde. Der liegt an der schon damals wichtigen Handelsverbindung von Berlin nach Osten, der heutigen Bundesstraße 1. Die Gründerjahre Berlins brachten durch die neue Ziegelei und den Gleisanschluß weiteren Auftrieb. Heute präsentiert sich der Ort als typisch brandenburgisches Dorf. Beim Spaziergang über den Dorfanger entdeckt man nett herausgeputzte Höfe, aus denen Gänsegeschnatter zu hören ist.
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