|
|
|
|
|
|
Die Befürchtung, im großen Rüdersdorf unterzugehen, hat sich für die Ortsteile so nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: Sie stellen die Hälfte der Gemeindevertreter, obwohl sie viel weniger Einwohner als Rüdersdorf haben. Sind dort an die 10000 Bewohner gemeldet, bringen es Hennickendorf, Herzfelde und Lichtenow zusammen nur auf etwa 6000 Einwohner. Müssen nun also die Rüdersdorfer Angst haben, von ihren Ortsteilen beherrscht zu werden?
Das ist sicher nicht der Fall, da der bisherige Zusammenhalt innerhalb des Orts verlorengegangen ist. Früher haben wir uns alle ungeachtet der Parteizugehörigkeit zusammengesetzt und besprochen, was am besten für die Gemeinde ist. Heute sitzt jeder in seiner Fraktion und die gibt die Richtung vor, schildert Wolfgang Paschke aus Hennickendorf die neue Situation.
Paschke ist seit der Wende in der Gemeindevertretung aktiv und seit 1993 Bürgermeister der Perle am Stienitzsee.
Eigentlich könnte er mächtig stolz sein. Schon beim Durchfahren präsentiert sich Hennickendorf aufgeräumt, blühend, freundlich. Gerade konnte Ex-Fußballer Wolfgang Paschke zur Eröffnung des erweiterten Sportlerheims einladen. Und außerdem kann er sich darüber freuen, dass er als einziger der früheren Bürgermeister weiterhin an der Spitze seines Ortes steht. Aber leider nur als Ortsbürgermeister, der nun von den Beschlüssen der Gemeindevertretung Rüdersdorf abhängig ist. Wir können nichts mehr selbst entscheiden, die Bürgernähe und der Zusammenhalt im Ort sind dadurch sehr gefährdet, ärgert sich Paschke über den erzwungenen Anschluss an Rüdersdorf.
Sein Groll über die Gebietsreform wurde noch verstärkt durch den Unmut über die unsozialen Reformen der Bundesregierung. Alles zusammen brachte bei ihm das Fass zum Überlaufen, so dass Paschke schließlich 2003 aus der SPD austrat. Seine Wählergemeinschaft UBB erreichte in der Gemeindevertreter-Versammlung gleich vier Mandate. Darunter sind drei Hennickendorfer. Paschke ist sogar Vorsitzender des Gremiums. Doch damit nicht genug, nun möchte er sogar den Wahlkreis als Direktkandidat erobern, um im Landtag Potsdam für Wirbel zu sorgen.
Info: Tel. 0172/3104493
|