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Manche Funken können ein beträchtliches Feuer erzeugen. Davon kann man bei den Rüdersdorfer Karnevalisten durchaus ein Lied singen. Denn ausgerechnet während der fünften Jahreszeit, wie man den Karneval gerne bezeichnet, schlug bei Ines und Steffen Mancke der Funken ein. Ein Ergebnis heißt Marwin, ist elf Jahre und war letzte Saison der Kinder-Faschingsprinz. Mancke hingegen ist der Vorsitzende des über 40 Jahre alten Vereins, der ursprünglich nur den tristen Winter etwas versüßen wollte: Walter Winzer, der damalige Leiter unseres Kulturhauses, rief einen Veranstaltungsreigen mit dem Titel &Mac226;Ein Winter ohne Langeweile ins Leben. Um diese Idee weiterzuführen, wurde 1962 der Rüdersdorfer Karnevalsverein gegründet. Erster Präsident war Peter Wolf. Mit Steffen Mancke, 35, der die Narrenkappe von den Eltern übernahm und seit seinem 15. Lebensjahr mit dabei ist, findet im Verein nun der Wechsel von der Gründergeneration zu den Jüngeren statt. Das macht sich vor allem organisatorisch bemerkbar: Nun gibt es neben Präsident Andreas Golyssa, der auf den Veranstaltungen das Zepter führt, den Vorstand, der sich um Finanzen und Organisation bemüht. Die Ansprüche sind gestiegen. Aber wir sehen uns als Verein, der interessante Veranstaltungen fürs Volk und nicht wie im Rheinland, für die Prominenz durchführt. Ich komme durch meinen Beruf viel herum und weiß, dass man dort bereit sein muss, fünfstellige Summen zu investieren, um als Prinz oder Prinzessin für eine Saison fungieren zu können. Unser Prinzenpaar muss kein Geld mitbringen, im Gegenteil, wir stellen sogar noch die Kostüme! Und die Eintrittspreise für die regelmäßigen Veranstaltungen im Kulturhaus halten sich ebenfalls in bezahlbaren Grenzen. Dabei ist jeder willkommen, und das soll so bleiben. 300 Plätze gibt es, und die sollen bei acht Abendveranstaltungen, sowie dem Kinder- und Seniorenkarneval auch gefüllt werden. Ein weiterer erheblicher Unterschied zu Karnevalssitzungen in den rheinischen Hochburgen: Wir machen Karneval aus dem Volk fürs Volk. Bei uns kommen alle maskiert, machen mit und sitzen nicht stundenlang nur da, um sich Büttenreden anzuhören! So achtet man auf ein gemischtes Programm mit einem Mix aus Spaß, Möglichkeiten zum Tanzen und Einlagen der Karnevals-Profis. Dabei hat man das Repertoire kontinuierlich erweitert: Kinder- und Jugend-Tanzgruppe, Funkengarde, Männerballett und Lady Dancers sorgen für viel Wirbel. Und kosten viel Geld: Denn für alle müssen Kostüme gekauft werden, müssen Programme erdacht und eingeübt werden. Professionell muss es am Ende aussehen, doch für
professionelle Tanzlehrer hat man kein Geld. Und so wird bereits im Sommer geübt und getüftelt, denn die närrische Jahreszeit beginnt im November und bis dahin vergeht die Zeit sehr schnell!
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