Ausflug in das östliche Berliner Umland

Das Amt Rüdersdorf eignet sich hervorragend für interessante Ausflüge in die östliche Umgebung von Berlin. Schnell ist man im Naturpark Märkische Schweiz und über die B1/5 sogar im
Oderbruch.
Zu Besuch bei Bert Brecht
Er revolutionierte das Theater, er liebte die Frauen und wohl auch die Natur. Jedenfalls schätzte der Stückeschreiber aus dem fernen Augsburg nach seiner Rückkehr aus dem Kriegsexil in den USA nach Ostdeutschland die Ruhe und Beschaulichkeit seines Wassergrundstücks in Buckow, dem Hauptort der „Märkischen Schweiz“. Wen es interessiert, der sollte dem Brecht-Weigel-Haus in Buckow am Schermützelsee einen Besuch abstatten. Zu sehen ist dort auch der Planwagen, den Helene Weigel als Mutter Courage über die Bühne des Deutschen Theaters zog.
Drei Eichen
Eine Einrichtung des Vereins Naturschutzpark Märkische Schweiz ist das Besucherzentrum für Natur- und Umwelterziehung Drei Eichen. Mit einer Bibliothek, einer Holz- und Keramikwerkstatt, einem Feldbackofen, verschiedenen Tieren und einem traditionellen Lehmstall sowie einem großen Garten gehört Drei Eichen in der Buckower Königstraße 62 zu den attraktivsten Einrichtungen des Brandenburger Naturschutzes.Vernachlässigter
Müggelsee
Er ist mit 766 Hektar der größte Berliner See, der Müggelsee, und war deshalb schon Theodor Fontane ein wenig unheimlich. Von Rüdersdorf ist man über Erkner sehr schnell an den Ufern dieses Gewässers angelangt und, sollte es Sommer sein, wundert man sich nicht schlecht: Während an Badestellen wie dem Westberliner Wannsee die Sonnenhungrigen wie die Sardinen in der Büchse aneinander gequetscht liegen, liegt das Strandbad Müggelsee fast wie im Dornröschenschlaf. Viel Platz in Hülle und Fülle, dabei hat man die Wahl zwischen Rasen mit schattigen Bäumen, zwischen Sandstrand mit Strandkorb, zwischen Bikini-Abschnitt und FKK-Oase. Und weil der Zugang ähnlich flach wie beim Wannsee ist, können Kinder hier unbesorgt herum tollen. Übrigens: An das Strandbad grenzt ein „wilder Strand“, der nicht weniger reizvoll ist – schade nur, dass man bisher nicht daran dachte, Parkmöglichkeiten zu schaffen. Auf der gegenüberliegenden Seeseite liegen die „berühmten“ Müggelberge: Mit ihren 115 Metern Höhe sind sie die höchste Erhebung in Berlin.

Hier fühlten sich Brecht und Weigel wohl.

Im Falldahaus in Neuenhagen lebt heute Rosemarie Busch, die Hans Fallada noch persönlich kannte.

Altlandsberg
Altlandsberg ist für seine historischen Wallanlagen und den Storchenturm bekannt. Eigentlich handelt es sich um den Strausberger Torturm der ehemaligen Stadtmauer. Er ist in jedem Jahr das Domizil einer Adebarfamilie, die ihm den Beinamen „Storchenturm“ einbrachte. Historisch ebenfalls interessant ist das am Ortsausgang Richtung Strausberg gelegene Scheunenviertel. Nachdem, wie viele andere Städte im Mittelalter auch, Altlandsberg einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen war, wurde angeordnet, die Scheunen außerhalb der Stadt zu bauen.
Neuenhagen
Die „Gartenstadt“ Neuenhagen bietet so manch Sehenswertes. Kopfsteingepflasterte Straßen, Einfamilienhäuser und Villen, dazu alter Baumbestand und nett gepflegte Vorgärten bestimmen das Bild. Kurios ist, dass hier Wasserturm und Rathaus in einem Gebäude zu finden sind. Der Grund: Als sich vor hundert Jahren die Einwohnerzahl schlagartig vervierfachte, benötigte man beides, hatte aber zu wenig Geld in der Kasse und entschloss sich deswegen aus Sparsamkeit zu dem gemeinsamen Bauwerk. In Neuenhagen wohnte zwischen 1931 und 1932 der bekannte Schriftsteller Hans Fallada, im heutigen Falladaring. Hier entstand sein berühmter Roman: „Kleiner Mann, was nun?“

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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