Haie auf dem Marktplatz?

Wenn die Pumpen angehalten werden, wie es die Stadt plant, wird aus dem schönen Marktplatz ein Salzsee. Damit wäre Staßfurt die einzige Stadt Deutschlands, die nicht am Meer liegt und dennoch auf eine „maritime Landschaft“ verweisen kann. Schwimmen also bald gefährliche Haifische im Herzen der Bode-Metropole oder kann man sich über leckeres Seelachs-Filet aus Sachsens-Anhalts Gewässern freuen?Das wollten wir bei der Stadtverwaltung in Erfahrung bringen. Das verblüffende Ergebnis unserer Umfrage: Bisher hat man es wohl irgendwie übersehen, sich mit Risiken und Chancen des geplanten Salzsees zu befassen. „Den Weißen Hai kriegen wir nur, wenn mal die Ozeane wieder hierherschwappen“, lacht Bauverwaltungsamts-Chef Wolfgang Waschk, 45. „Ob und was sich in dem kleinen Gewässer an Leben ansiedelt wissen wir nicht. Das hängt sicher von vielen Faktoren ab“, meint er weiter und verweist lieber auf den geplanten „Salzgarten“. Ob man sich da nicht eine wichtige Chance vergibt? Könnte man doch mit einem europaweit einzigartigen Freiluft-Meeresaquarium Staßfurt auf einen Schlag bekannt machen. Dann hätte man endlich gute Chancen, dass sich Touristen in die Bode-Stadt „verirren“, mit entsprechenden positiven Impulsen für die Wirtschaft. Der städtische Tiergarten-Direktor Hans-Joachim Fricke, 47, der aus Kostengründen in seinem „Reich“ kein Meerwasser-Aquarium hat, würde für die Belebung von Staßfurts Salzsee gerne sein „geballtes Fachwissen“ für diese Aufgabe zur Verfügung stellen. Aber: „Bisher hat mich noch niemand danach gefragt!“ Andreas Schönstedt

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