Fällt der Markt ins Salz-Wasser?

Ein Salzsee mitten auf dem Marktplatz von Staßfurt? Diese Idee wird wohl bald Wirklichkeit werden. Wenn die Stadt wie geplant die Pumpen abstellt, wird das aus der Erde hervorquellende Wasser sich zumindest zum Teil auf dem heutigen Marktplatz sammeln. Der Markt soll verlegt werden. Ob das die Bürger gutfinden? Was Händler und Marktbesucher davon halten, erfuhr unser Reporter Frank Weber bei einem Marktbummel.

Ramona Wendel (38), Markthändlerin, Gardinen: „Ich habe von den Plänen gehört und finde es schade, dass der lange existierende Markt weggeschoben werden soll. Ich denke auch die Bevölkerung möchte den Markt behalten. Jede Veränderung wirkt sich negativ auf das Geschäft aus.“

Sieghard Lau (62), Rentner: „Ich finde den Markt prima. Die Idee mit einem Salzsee kenne ich nicht, aber der Vorschlag hört sich gut an. Wenn Bänke aufgestellt werden kann man sich hinsetzen und gemütlich ein Brötchen essen. Der Markt darf aber auf keinen Fall verschwinden.“

Kirsten Dannies (39), Markthändlerin, Obst und Gemüse: „Wir stehen schon seit zehn Jahren hier, im Sommer wie im Winter. In dieser Zeit haben wir eine Existenz aufgebaut. Es sind sehr viele Stammkunden, die zu uns kommen. Ich bin vollkommen gegen eine Verlegung des Marktes, weil das unsere Existenz gefährden würde. Ich will hier keinen Ententeich.“

Christa Hunger (62), Marktbesucherin: „Selbstverständlich weiß ich davon. Ich bin komplett gegen die Pläne. Der Mark soll bleiben wie er ist, so ist man es gewöhnt. Bei einer Verlegung würde der Markt sicher kaputt gehen. Ein grüner Markt allein nützt auch nichts, unser Markt ist gut, so wie er ist.“

Günther Maschek (54), Markthändler, Fleischer: „Ich weiß, es soll was geschehen. Ich hätte nichts dagegen, wenn der Markt näher an die Kaufhallen ranrücken würde. Das bringt mehr Laufkundschaft. Der See ist mir eigentlich egal. Wenn das Stadtbild verschönert würde, würde ich das begrüßen.“

Karola Schäfer (45)., Markthändlerin, Glaswaren: „Von einem Teich habe ich noch nichts gehört. Dann müßte der Markt ja verlegt werden. Das wäre sehr schlecht für das Geschäft. Ich habe 80 Prozent Stammkunden, wenn die mich nicht am gewohnten Platz vorfinden, kaufen sie woanders. Nach meiner Erfahrung wird ein neuer Standort nur schlecht angenommen. In der Schreibtischtheorie klappt das vielleicht, aber nicht in der Realität.“

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


Impressum | Datenschutz