Geschichte zum Anfassen

DDR-Spülmaschine mit Anleitung

Da soll einer sagen, die DDR sei nicht fortschrittlich gewesen! Sogar eine Spülmaschine hatten die! Nein, nicht die von Honi in Wandlitz, die war ja aus dem Westen. Die richtige DDR-Spülmaschine, die findet man in Strausberg. Und zwar im Obergeschoss des Heimatmuseums. Dort hat in der langen Spanne von der Urgeschichte bis heute die DDR einen kleinen Raum bekommen. Und darin ist das Prunkstück, eben eine ostdeutsche Spülmaschine „samt Original-Gebrauchsanweisung“, wie Museums-Chefin Herma Klar betont. „Leider wurden die nie richtig produziert!“ Die 59-Jährige ist seit 1980 Leiterin des Stadtmuseums und freut sich, dass die Sammlung gerade den 95. Geburtstag feiern kann. Sie lebt mit ihrem Museum, freut sich über das steigende Besucherinteresse und hat schon wieder große Pläne: „Wir sind dabei, einen neuen Raum einzurichten, in dem die Militärgeschichte der Garnisonsstadt Strausberg fassbar wird.“ Platz für die geplante Ausstellung ist in einem noch leeren Raum des Museums vorhanden. Jetzt soll es ans Einrichten gehen. Mit dem bloßen Präsentieren von Möbeln, Einrichtungsgegenständen, Bildern und Dokumenten gibt sich die agile Museums-Chefin aber längst nicht zufrieden. „Wir veranstalten viermal im Jahr Wechselausstellungen zu bestimmten Themen. Dazu bitten wir meist die Bürger, mit Gegenständen aus ihrem Besitz zum Gelingen beizutragen. Eine besondere Atmosphäre herrscht traditionell in der Vorweihnachtszeit. Aus Leihgaben von Strausbergern werden dann thematisch passende Ausstellungen zusammengestellt. Dieses Jahr soll dokumentiert werden, wie der Weihnachtsbaum sich im Lauf der Zeit änderte. Zwei Tage vor Weihnachten wird die Ausstellung wieder abgebaut, so dass die Bürger ihren Baumschmuck rechtzeitig zurück haben“, verspricht Herma Klar. Denn, so ihre Erfahrung, „in der Adventszeit kommen die Strausberger sehr gerne zu uns ins Museum, aber nicht an Weihnachten und zwischen den Feiertagen!“ Herma Klar stammt aus Böhmen und kam im Zuge der Kriegswirren nach Thüringen. „Dort bin ich in einem Wasserschloss aufgewachsen. Das hat dazu geführt, dass ich früh begann, mich für alte Sachen zu interessieren.“ Sie studierte in Leipzig Museologie, wurde Leiterin des Heimatmuseums in Templin und kam schließlich nach Strausberg. „Ich arbeite sehr gerne in einem kleinen Museum. Mich fasziniert, dass man bei uns alles selber macht: Die Gestaltung der Ausstellung, die Kennzeichnung und Beschreibung der Exponate. Selbst Plakate und Werbeschriften entwerfen wir selbst.“ Herma Klars Mann ist Physiker und teilt mit seiner Frau das Interesse an der Vergangenheit. Ihr Hobby ist „botanisieren“. Sie spürt „alten und neuen Pflanzen“ nach. Wenn sie selbige nicht gerade verspeist: Denn als Vegetarier ist vor ihr kein leckeres Salatblatt sicher!
Info: Heimatmuseum August Bebel Str. 33 15344 Strausberg Tel. 03341/23655

In der DDR gabe es sogar Spülmaschinen.

In liebevoller Kleinarbeit wird gerade ein Modell erstellt.

Einblicke ins Leben zu DDR-Zeiten und ein wenig zuvor bietet das Heimatmuseum Strausberg.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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