Heisse Rythmen auf kleiner Bühne

Kulturhausleiter Roland Albrecht

Bei der „Candy-Men-Strip-Show” rasteten 500 Weißenfelser Frauen total aus. Die Männer haben derweile zu Hausen die Kinder gehütet.

So schön das Haus in der Merseburger Straße schon zu seiner Eröffnung ausgesehen hat, es wurde wohl damals schlecht geheizt. Das hält heute glücklicherweise die Künstler aus aller Herren Länder nicht ab, hier zu gastieren.Ursprünglich von der Leipziger Brauerei Riebeck an Stelle eines ehemaligen Pferdestalls errichtet, diente das Kulturhaus ursprünglich als Treff- und Versammlungsraum der Arbeiterschaft. Bald wurde es von der Stadt zum „Volkshaus“ umgebaut, in dem wöchentlich Veranstaltungen, wie Operetten und Lustspiele aufgeführt wurden. Für die damalige Zeit war eine Schlangentänzerin eine Weltsensation. Die wohl bekannteste war La-Jana, die hier im Hause gastierte. Dabei zog sie sich, wahrscheinlich ob der leichten Bekleidung, eine schwere Lungenentzündung zu, an der sie später verstarb. Das sollte den Damen vom Brasil Tropical heutzutage nicht passiert sein, als sie im Oktober hier gastierten. Zwar traten sie ebenfalls nur spärlich bekleidet auf, doch nach dem Umbau von 1994-98 wurde endlich die Heizung erneuert. Und die Zuschauer kamen sicher durch die heißen Rhythmen und den Anblick der exotischen Schönheiten ohnehin ins Schwitzen. Eine Tradition wurde hier ebenfalls wiederbelebt und ist seit „Gentlemen“ Henry Maske hoffähig geworden – Boxen im Kulturhaus. Die jeweiligen Ansetzungen sind aktuell im Kulturhaus zu erfragen. Im großen Saal oder dem kleinen Veranstaltungsraum finden außerdem regelmäßig „bodenständige“ Veranstaltungen statt. Das Zeitzer Theater ist mittlerweile Stammgast und führt Theaterstücke, Märchen und musikalische Stücke auf. Roland Albrecht, 42, versucht als Kulturhaus-Leiter „die ganze Bandbreite der Kultur“ anzubieten. Da werden Musik, Tanz, Theater und Lesungen zu einem bunten Programm zusammengestellt. „Leider können wir nicht alles machen, denn 1989 ist das Bühnenhaus einer Brandstiftung zum Opfer gefallen. Bisher haben wir für einen Naubau kein Geld auftreiben können. Deshalb arbeiten wir mit einer Vorbühne, die bis in den Zuschauerraum hineinreicht. Große Stücke oder Opern können wir damit nicht spielen.“ Trotz der Schwierigkeiten kann das Kulturhaus 2001 über 80000 Besucher verbuchen. Und wenn gerade keine Veranstaltungen auf dem Programm stehen, können die Räume angemietet werden.

Die Sandmannshow begeistert kleine und große Weißenfelser.




Dorit Gäbler begeisterte das Publikum mit einer Show der legendären Marlene Dietrich.

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