Kultur- und Seenlandschaft

Bei der „Vergabe“ der Seen und Berge während der Eiszeit ist die heutige Region Wesenberg besonders reichlich bedacht worden. Hauptattraktion sind die vielen Gewässer der Mecklenburgischen Seenplatte, die alle miteinander verbunden sind und einzigartiges Paradies für Bootsfreunde und Wasserratten bieten.

Mit der Müritz verfügt dieses Gebiet über den zweitgrößten Binnensee Deutschlands, nach dem Bodensee, und kann somit auf sage und schreibe 600 Seen, Flüsse und Kanäle verweisen. In diesem wechselvollen Landschaftsraum liegt auf einem Höhenrücken am Südwestufer des Woblitzsees die Stadt Wesenberg. Die Woblitz, der größte See der zum Stadtgebiet gehört, zusammen mit einer Reihe kleiner Seen eine wichtige Voraussetzung für ein sich entwickelndes Erholungsgebiet dar.

Burg Wesenberg mit Heimatstube
Das Geheimnis der Burg Wesenberg ist immer noch ungelöst. Wie alt ist sie wirklich, von wem wurde sie erbaut, welche glücklichen und schaurigen Tage hat sie gesehen und wer lebte alles darin? Fragen, die Historikern und Archäologen noch ein weites Betätigungsfeld versprechen.

Die Mutmaßungen gehen in zwei Richtungen: Entweder war Nikolaus von Werle-Güstrow der Erbauer, um seine Stadt Wesenberg gegen die agressiven Brandenburger zu schützen. Oder es waren schon die Askanier oder die mit ihnen verbündeten Grafen von Arnstein. Dann dürfte das so gegen 1150 gewesen sein. In jedem Fall ist ein Besuch auf der über der Stadt gelegenen Burg immer interessant, vom Turm aus hat man eine herrliche Aussicht auf die Region.

Die Heimatstube in der Burg bietet eine Ausstellung mit Schwerpunkten Fischerei, Forstwirtschaft sowie regionale Geschichte. Jedes erste Wochenende im Juli geht es beim Burgfest zünftig zu.

Findlingsgarten am Kreigenbarg
Wesenbergs Altstadt zeigt sich noch im mittelalterlichen Straßenbild und gibt mit bereits liebevoll restaurierten Gebäuden einen ersten Eindruck, welch ein Juwel der Mecklenburgischen Seenplatte da am Enstehen ist.

Die St. Marienkirche mit einer alten Linde vor dem Südportal sollte man besonders dann besuchen, wenn ein Konzert auf der berühmten Orgel angesetzt ist. Wollte man einst in die Stadt Wesenberg, so mußte man durch eines der zwei Stadttore. Interessant ist ein Besuch im Findlingsgarten. Hier sind von der Eiszeit angeschwemmte Steine, die ursprünglich aus nördlicheren Gefilden stammten, ausgestellt.

Ausgangspunkt für Bootstouren
Die vielen kleinen und größeren Seen, die durch die Havel und andere Wasserwege miteinander verbunden sind, bilden eines der schönsten Wasserwandergebiete Deutschlands. Von Wesenburg aus lassen sich die umliegenden Kleinstädte wie Rheinsberg, Mirow oder Neustrelitz in Ein- bis Zweitagestouren bequem erreichen. Wer kein Schiff sein eigen nennt – auch eine Fahrt mit Ausflugsdampfer ist ganz nett und notfalls ist man eben mit dem Auto unterwegs.

Liebesinsel bei Mirow
Unterhalb der Südspitze der Müritz, liegt das mecklenburgische Landstädtchen Mirow. Die malerisch gelegene Schloßinsel mit dem restaurierten Torhaus, die Johanniterkirche und die idyllische Liebesinsel laden zum Träumen ein. Das Residenzschloß wird gerade umfangreich rekonstruiert.
Bei der Stadt auf der Straße Richtung Gramzow befindet sich das „Erbsland“, ein dentrologischer Garten mit vielen ausländischen Baumarten.

Findlingsgarten

Marktplatz Neustrelitz
Der Hamburger Erbvergleich führte 1701 zur Gründung des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz, das nun neben dem erheblich größeren Mecklenburg-Schwerin bestand. Nachdem das alte Schloß in Strelitz 1712 abgebrannt war, ließ sich der Herzog in seinem Jagdschloß Glienecke am Zierker See, das 1726 bis 1731 zur neuen Residenz ausgebaut wurde, nieder. 1733 rief er zur Ansiedelung in „Neu-Strelitz“ auf und gewährte den Siedlern zahlreiche Privilegien. Das Schloß wurde 1945 noch in den letzten Kriegstagen zerstört.

Der schöne Schloßgarten mit der Götterallee und anderen Skulpturen, der Gedächtnishalle mit der Kopie des Sarkophags der Königin Louise von Preußen, dem Hebetempel und der klassizistischen Orangerie blieben erhalten. Sehenswert in Neustrelitz sind auch der achtstrahlige Straßenstern, der den Marktplatz mit dem Rathaus von 1841 und der Stadtkirche aus dem 18. und 19. Jahrhundert zum Mittelpunkt hat. Die Residenz- und Landesgeschichte ist im städtischen Museum anschaulich dokumentiert. Viel Spaß für Jung und Alt verspricht der Tiergarten. Auch der unmittelbar an die Stadt grenzende Müritz-Nationalpark hat seine Freunde.

Ein Bilderbuch für Verliebte
Am Grienericksee liegt malerisch das barocke Schloß Rheinsberg. Es wurde 1734 von Georg Wenzelslaus von Knobelsdorff erbaut und war von 1736 bis 1740 Residenz des Kronprinzen Friedrich, der später als Friedrich II. Preußens Krone trug. Das Schloß mit Schloßgarten und Landschaftspark sind dienstags bis sonntags geöffnet. Im Kavalierhaus bietet die Musikakademie Rheinsberg ein vielseitiges Veranstaltungsangebot.

Die Kurt-Tucholski-Ausstellung im Schloß erinnert an das Wirken des Schriftstellers, der Schloß Rheinsberg besonders Verliebten empfahl. Mit seiner 1912 erschienenen Erzählung „Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte“ verhalf der Nazi-Gegner Schloß Rheinsberg zu neuer Popularität.

Kleinstadt Röbel
Die malerische Kleinstadt Röbel liegt am Westufer der Müritz, der sogenannten „Röbeler Binnenmüritz”. Das Gelände des zukünftigen Bahnmuseums in Röbel ziert eine betriebsbereite Dampflok 52 8029. Sie zeigt, wie es dem Eisenbahnverein gelingt, beeindruckende Technik aus Opas Zeiten zu erhalten und die Geschichte der Eisenbahnstrecke Granzlin-Röbel aufzubereiten. In der Nähe von Röbel liegt der Ort Ludorf. Zu seinen Sehenswürdigkeiten gehören das um 1698 erbaute Gutshaus und die in Mecklenburg einzigartige Kirche, ein achtseitiger Zentralbau aus Backsteinen mit einem oktogonen Spitzhelm.

Müritz-Park und Schliemann-Gedenkstätte
Der Müritz-National-Park ist 310 Quadratkilometer groß und besteht zu 65 Prozent aus Wald und zu 20 Prozent aus Wasserflächen. In Boek am südlichen Eingangsbereich ist ein achtzig Hektar großer Wildpark, wo man hiesiges Getier mit einigem Glück zwischen den Bäumen und Büschen umherspringen sehen kann. Nördlich des Nationalparks lohnt ein Besuch des Dorfes Ankershagen. Hier verlebte der Altertumsforscher und Entdecker von Troja, Heinrich Schliemann, seine Kindheitsjahre. Das im Original vorhandene Pfarrhaus beherbergt das sehenswerte Schliemann-Museum.

Die Inselstadt Malchow
Die Inselstadt Malchow liegt zwischen Plauer See und Fleesensee. Die historische Altstadt, 1235 gegründet, wurde auf einer Insel erbaut. Mit einer Drehbrücke und über einen 1846 aufgeschütteten Erddamm ist der Stadtkern mit dem Festland verbunden. Sehenswert sind die Klosteranlage der Stadt, die Klosterkirche und der Fachwerksbau des Rathauses aus dem 18. Jahrhundert.

Müritzmuseum in Waren
Die am Kopf der Müritz gelegene Kreisstadt Waren wurde im 13. Jahrhundert gegründet. Waren ist das Zentrum der Mecklenburgischen Seenplatte und liegt am Nordufer der Müritz. Waren-Wald-Wasser, diese drei „W”, wurden zum Markenzeichen des Fremdenverkehrs, der seine Wurzeln in der Mitte des vorigen Jahrhunderts hat.

Der Dichter Theodor Fontane nannte sie „die graue Stadt am Meer“ und lobte die natürlichen Voraussetzungen Warens als Sommerfrische. Lohnendes Ausflugsziel ist das 1866 von Freiherr von Maltzahn gegründete Müritzuseum mit Garten, der einheimische Vögel und Säugetiere beherbergt. Das zum Museum gehörende Müritzaquarium zeigt anschaulich den Artenreichtum der Fische in unseren Gewässern.

Plau am See
Der staatlich anerkannte Erholungsort liegt 62 Meter über dem Meeresspiegel. Der Plauer See, eines der schönsten Gewässer der Mecklenburgischen Seenplatte, gehört mit zu den Mecklenburgischen Großseen. Durch alle Seen der Region und auch durch die Stadt Plau am See fließt die Elde, ein schiffbarer 180 Kilometer langer Fluß mit siebzehn Schleusen – ein Erlebnis für Wassersportfreunde und Angler. Plau am See hat seit 1235 Stadtrecht. Der mittelalterliche Stadtkern mit den Fachwerkhäusern ist gut erhalten.

Schloß Klink
Unweit von Waren, direkt an der B 192, dort, wo sich Müritz und Kölpinsee ganz nahe kommen, liegt die Gemeinde Klink, seit vielen Jahren eines der größten Urlauberzentren. Ein Wahrzeichen des Dorfes ist das Schloß, das am Ufer der Müritz liegt.

Penzlin und sein Hexenkeller
Weithin an seinem Wahrzeichen, der wuchtigen Pfarrkirche, zu erkennen, liegt am Ostrand des Kreises die Kleinstadt Penzlin. Sehenswert ist die „Alte Burg“, erbaut im 13. Jahrhundert. Das zweigeschossige Backsteingebäude besitzt einen in Europa einzigartigen „Hexenkeller“, der an die finsteren Verurteilungen des Mittelalters, an die Hexenverbrennungen, erinnert.

Mecklenburgische Schweiz
Im Norden grenzt die Mecklenburgische Seenplatte an die Mecklenburgische Schweiz. Das Landschloß in Varchentin, dem Tudorstil entlehnt, lädt mit seinem angrenzenden Lennépark ein. Die Ruine des Wasserschlosses in Ulrichshusen ist eines der frühesten Zeugnisse der Renaissance in Mecklenburg. Nach dem Brand im Jahre 1987 wird das Schloß gerade umfangreich rekonstruiert.

Der Ort Blücherhof, bis zum Ende des 2. Weltkrieges eines der modernsten Güter im norddeutschen Raum, besitzt neben dem neubarocken Schloß einen Park, der zu den bedeutendsten botanischen Anlagen in Deutschland gehört.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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