Neues Zentrum im Visier

Zur Person
Wolfgang Hohne, 47, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, ist seit 1979 Woltersdorfer. Zu DDR-Zeiten war er Mitarbeiter des Museums fur Deutsche Geschichte, in der Techniksammlung. Hohne ist parteilos, steht allerdings der SPD nahe und ist seit 1990 Burgermeister der Gemeinde.

Woltersdorf ist durch die Schleuse und als Ausflugsziel bekannt. Und an vielen Ecken wird neu gebaut. Wie soll es mit dem Ort weitergehen? Das wollte Redakteur Andreas Schonstedt von Burgermeister Wolfgang Hohne wissen.
In Erkner wurde gerade ein Fremdenverkehrsverein neu gegrundet. Mit dem Austritt Ihrer Gemeinde losten Sie den Untergang des alten Verbands aus.
Wolfgang Hohne: Ja wir sind damals als erste aus dem Fremdenverkehrsverband ausgetreten. Wir waren zwar Grundungsmitglied, doch standen wir der Sache bald skeptisch gegenuber, denn es kann nicht sein, dass in einem solchen Verein nur Burgermeister Mitglied sind! Der Verein war dadurch stark politisch gepragt und unprofessionell gefuhrt. Das hat sich dann so verselbstandigt, dass 80 Prozent der verfugbaren Gelder fur Personalkosten draufgegangen sind. Da haben wir die Bremse gezogen.
Was halten Sie vom neuen Verein?
Wolfgang Hohne: Ich sehe diesen Ansatz positiv. Das, was ich immer moniert habe, scheint man erkannt zu haben. Dort sind mittlerweile auch Gewerbetreibende Mitglied. Denn die sind es ja, die etwas von dem verstarkten Fremdenverkehr haben, also mussen die sich engagieren. Die Aufgabe der Kommune ist es, die Infrastruktur und die Planungssicherheit zu schaffen.

Was wollen Sie im Fremdenverkehr machen?
Wolfgang Hohne: Unser Hauptaugenmerk, um Woltersdorf fur Besucher anziehender zu machen, sind Verbesserungen im Ortskern und im Schleusenbereich. An der Schleuse haben wir bereits die Strandpromenade gemacht, dort ist die erste offentliche Toilette der Gemeinde. Der Platz an der Schleuse wurde neu gestaltet. Ab 2003 wollen wir dann richtig loslegen. Dann wird der Eingang zur Schleuse und der Platz davor neu gestaltet.
Was passiert im Ortskern?
Wolfgang Hohne: Wie alle randberliner Gemeinden haben wir mit der Zersiedlung der Ortschaft zu kampfen. Es fehlt ein gewachsener Ortskern. Wir wollen nun ein Zentrum entwickeln. Dort sollen Geschafte entstehen, damit man ausreichend Einkaufsmoglichkeiten hat. Fur die beiden Sanierungsgebiete erhalten wir ubrigens etwa zwolf Millionen Euro Fordermittel.
Wie soll sich der Ort weiter entwickeln?
Wolfgang Hohne: Derzeit sind wir hier etwa 7000 Einwohner. Die Gemeinde kann locker auf etwa 10000 Einwohner kommen. Doch mit der Hektik sollte es vorbei sein. Ein Zuzug von 200 bis 300 Menschen jahrlich halte ich fur verkraftbar.
Was sind die nachsten Aufgaben?
Wolfgang Hohne: Straßenbau ist ein Dauerthema. Außerdem wollen wir den Sport- und Freizeitpark Fuchsberge entwickeln. Wir mussen sehen, dass wir auch weiter die Straßenbahn bezahlen konnen. Wir geben dafur jahrlich 300000 Euro aus. Doch sie ist ein wichtiger Standortfaktor fur uns.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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