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In den wenigen Jahren ihres Bestehens war die DDR ja gut damit beschäftigt, um internationale Anerkennung zu ringen. Und so gab man sich dann ganz viel Mühe, wenn mal ein richtiger Staatsbesuch in Ost-Berlin weilte: Fähnchenschwenken, Motorrad-Eskorte...Für letztere hatte Erich Honecker sogar spezielle Motorräder bauen lassen: Gerade 30 Exemplare der ES250 wurden als Sonderanfertigung hergestellt und taten brav von 1973 bis zum letzten Einsatz, den Feiern zum 40-jährigen Jubiläumder DDR, ihren Dienst. Zum liebevollen Warten hatten die Technik-Spezialisten der VoPo ja auch ausreichend Zeit – allzuoft verirrten sich die Größen der Welt ja nicht hierher.Nun ist eine der letzten Maschinen dieses Typs Star im neuen privaten Motorradmuseum in Wünsdorf. Dort präsentieren Annemarie und Reiner Steckler jedes Wochenende über 60 Zweiräder aus DDR-Produktion. Damit bekommt man hier einen sehr interessanten Überblick über die Produktion aus vierzig Jahre. „Weißt Du noch, wie wir damals mit der Schwalbe an die Ostsee brausten“, erinnert sich da manch Ossi an seine Jugendjahre. Und dem Wessi kommt plötzlich die Erleuchtung: „Na sowas, die MZ wurde ja hier gebaut!“ Allerdings, riechen konnte man das damals schon! Maschinenschlosser Reiner Steckler (59) und seineMotorrad-Braut Annemarie (61) kamen auf die Idee vom Museum bei einem Urlaub. 1992 stießen sie per Zufall in Bayern auf die kleine Gemeinde Amerang bei Rosenheim. Und dort hat man neben Kirche und Wirtshaus eine weitere Attraktion: Eben ein kleines Motorradmuseum. „Das können wir auch“, sagten sich die Berliner und machten sich auf die Suche nach Räumlichkeiten. Fast zehn Jahre dauerte es, bis sie nun in Wünsdorf geeeignete und bezahlbare Räume ausfindig machten. Für fünf Mark ist man nun dabei, und Annemarie Steckler sitzt wachsan hinter der Kasse. Schließlich verzücken die „heißen Öfen“ bekanntlicherweise besonders heiße Bräute, und die führt ihr Reiner mit sichtbarer Hingabe durch die Räume.
Andreas Schönstedt
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