Die Umgebung hat viele Reize

Das Amt Brieselang liegt im Gebiet des Havelländischen Urstromtals. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Länd-chen Glien mit seinen Dörfchen. Die an Brieselang angrenzenden Forste stehen in Verbindung mit dem Krämerwald im Glien, der grünen Lunge von Berlin.
Dieses Landschaftsschutzgebiet Nauen-Brieselang-Krämer bietet viele Erholungsmöglichkeiten in den Wäldern, an den Ufern des Havelkanals oder am Brieselanger Nymphensee mit seinem ausgezeichneten Strandbad. Gut zu erreichen sind vom Amt Brieselang aus auch viele Sehenswürdigkeiten des Landes Brandenburg wie das Schloß Rheinsberg, Theodor Fontanes Heimatstadt Neuruppin, das Kloster Lehnin, Fehrbellin, Oranienburg, Potsdam und nicht zu vergessen die Hauptstadt Berlin.
Sieg verdienstloser Generäle
„Jeder Schwede, der dem Racheschwert des Kurfürsten durch Flucht entkommen ist, verdient den Strick,” soll der schwedische König Karl XI. nach der Schlacht von Hakenberg-Fehrbellin getobt haben. So tief saß die Schmach dieser Niederlage. Der Große Kurfürst und seine tapferen Brandenburger errangen am 18. Juni 1675 in der Schlacht von Fehrbellin erstmals einen großartigen Sieg gegen einenübermächtigen Gegner. Sie begründeten damit die ruhmvolle brandenburgisch-preußische Militärgeschichte. Vor allem brachte dieser Sieg für die in der Mark BrandEenburg lebenden Menschen die Befreiung von den schwedischen Eindringlingen. Kurfürst Friedrich Wilhelm erhielt nach der Schlacht von Fehrbellin erstmals den Beinamen „Großer Kurfürst”.
Weltkulturstadt Potsdam
Heute bietet die brandenburgische Landeshauptstadt ein Kaleidoskop, in dem sich als lebendiger Beweis preußischer Toleranz die Kulturen der Welt in einmaliger Vielfalt widerspiegeln. Ägyptische Obelisken und maurische Moscheen, holländische Backsteinbauten und russische Blockhäuser, chinesische Pagoden und italienische Villen stehen neben barocken Palästen und Schlössern, deren architektonische Ideen mit den bleibenden Kulturgütern ganz Europas zu wetteifern scheinen. Daß man für den friderizianischen Park Sanssouci auch Leute brauchte, die ihr Handwerk verstehen, leuchtet ein. Der Müller wirkte traditionsgemäß in der Mühle, die man heute wieder besichtigen kann. Unklar bleibt, warum der Winzer der königlichen Weinberge im Chinesischen Drachenhaus wohnte. So schlecht soll doch Potsdams Wein gar nicht gewesen sein! Denn die Herren an der Gartenseite des Schlosses von Sanssouci betonen nicht nur den intimen Charakter von Friedrichs Sommerresidenz, ihnen ist auch anzusehen, daß die köstlichen Tropfen sie sehr heiter stimmten. Im Schloß Sanssouci wollte Friedrich II. eher als Philosoph, denn als Monarch ohne Sorgen, „sans souci”, leben. Das Interieur der zwölf Schloßräume wurde durch Adolf von Menzels Gemälde „Die Tafelrunde” und „Das Flötenkonzert” weltbekannt. Zu den schönsten Kreationen des deutschen Rokokos zählen das Konzertzimmer und die Bibliothek. Ihre Faszination verdankt die Weinbergfassade den 36 einfallsreich gestalteten Bacchantinnen- und Bacchantenhermen, Meisterwerke des berühmten Potsdamer Bildhauers Friedrich Christian Glume.
Der Müller von Sanssouci
Den legendären Müller, der dem alten Fritzen oft zugesetzt haben soll, gab es wirklich. In der Historischen Mühle ist mehrüber ihn zu erfahren. Die holländische Galeriemühle, um die sich so manche Legende vom kühnen Müller von Sanssouci und seinen gerechten König, Friedrich den Großen, rankt, wurde in den letzten Kriegstagen zerstört. Der Mühlenkörper wurde 1993 restauriert.
Phantasievolle Chinesenfiguren
Das Chinesische Teehaus nimmt eine bemerkenswerte Sammlung japanischer, chinesischer und Meißner Porzellane auf. Es zählt zu den markantesten Architekturbeispielen der Chinamode des 18. Jahrhunderts in Europa. Seine Faszination verdankt es vor allem den phantasievollen Chinesenfiguren, die eigentlich als Chinesen verkleidete Europäer sind.
Lexikon antiker Mythologie
Das Neue Palais ließ Friedrich der Große als sein „Potsdamer Versailles” als „Fanfaronade”, zu gut deutsch Prahlerei, unmittelbar nach dem Siebenjährigen Krieg erbauen. Das protzige barocke Wohnschloß sollte im Gegensatz zum intimen Sommerschloß Sanssouci Preußens gewachsene Größe dokumentieren. 200 Räume birgt das Schloß in seinem 213 Meter langen Baukörper, 60 davon können gegenwärtig besichtigt werden. Während die Fassaden barocke Kraft verströmen und annähernd 500 Plastiken ein Lexikon antiker Mythologie füllen könnten, strahlt das Interieur der Zimmer und Säle in schönstem Potsdamer Rokoko.
Drachenhaus für Winzer
Das Drachenhaus diente einst dem Winzer als exotische Wohnung. Architektonisches Vorbild war die Pagode in Kew Gardens in Chambers bei London. Neben dem Teehaus ist das Drachenhaus das zweite Bauwerk Sanssoucis, das der Chinamode folgte. Der hinter dem Drachenhaus liegende einstige Weingarten soll wieder neu gestaltet werden.
Oranienburg und Sachsenhausen
Die nahe gelegene Stadt Oranienburg entstand aus dem Burgflecken Bötzow bei der gleichnamigen, erstmals 1216 erwähnten Burg.Mit der Übertragung des Amtes Bötzow an die Kurfürstin Louise Henriette (1627-1667), eine geborene Prinzessin von Nassau-Oranien, setzte für den Ort eine entscheidende Wende ein. Louise Henriette hatte auf einem Jagdausflug mit ihrem Gemahl die Gegend von Bötzow kennengelernt und Gefallen an der wasser- und wiesenreichen Landschaft gefunden. Der Große Kurfürst Friedrich-Wilhelm (1620-1688) schenkte ihr daraufhin am 27. September 1650 Bötzow mit allen zugehörigen Dörfern. Anstelle eines alten kurfürstlichen Jagdschlosses ließ sie einen Schloßneubau im holländischen Stil, der 1652 den Namen „Die Oranienburg” erhielt, errichten. Ein Jahr später wurde der Name in das Stadtsiegel aufgenommen und die Stadt erhielt ihren heutigen Namen. Das Standbild der zierlichen Louise Henriette kann man demnächst restauriert vor dem Oranienburger Schloß bewundern. Das heutige Schloß ist eine zweigeschossige Dreiflügelanlage. Eine weitere Sehenswürdigkeiten in der Kreisstadt ist das Amtsmannshaus. Der zweigeschossige Frühbarockbau beherbergt heute das Kreismuseum. Besonders sehenswert sind die Alten Bürgerhäuser in der Breiten Straße und der Havelstraße.
Berlin entdecken
Vor den Toren Brieselangs liegt die neue alte Hauptstadt Berlin — die natürlich immer einen Abstecher wert ist. Rund um das weltberühmte Brandenburger Tor entsteht das neue Regierungsviertel, die Fischerinsel, derälteste Teil von Berlin, hat sich gerade pittoresk herausgeputzt. Die Liste der Sehenswürdigkeiten, die es in der Stadt gibt zu nennen, wäre hier zu lang, aber sicher ist: Jeder Bezirk hat seinen eigenständigen Charakter und besonderen Reiz – schließlich ist „Großberlin“ ein Kunstgebilde, das aus diversen, früher selbständigen Städten und Gemeinden, zusammenwuchs.
Zisterzienser-Kloster Lehnin
Brandenburg hat eine große Zahl grandioser Bauwerke zu bieten. Eines der wichtigsten kann man in Lehnin bewundern. Über das Zisterzienser-Kloster notierte einst Fontane: „Lehnin war nicht nur dasälteste Kloster in der Mark, es war auch das reichste, das begütetste, und demgemäß war seine Erscheinung... Der stattliche Mittelpunkt des Ganzen, die zahlreichen Giebelüberragend, war und blieb die hohe Klosterkirche.” Das Kloster wurde 1180 gegründet, und bald darauf begann man mit dem Kirchenbau. 1262 oder 1270 erfolgte die Weihe der Kirche, die bis zur Aufhebung des Klosters im Jahre 1542 unverändert blieb. Von dem ehemaligen Kloster existieren noch einige Gebäude. An der für Fahrzeuge heute gesperrten Zufahrt zum Kloster steht das Falkonierhaus aus dem späten 15. Jahrhundert, in dem einst die Falkoniere des Großen Kurfürsten wohnten, und das sogenannte Königshaus, das um 1400 erbaut wurde. Der prächtige Schaugiebel ist mit Maßwerkblendfenstern und Schmuckfriesen verziert. Ein geführter Rundgang durch unser Kloster ist täglich möglich. Besonders interessant ist der Schnitzaltar aus dem Jahre 1476. In seinem Mittelschrein sind unter Maßwerkbaldachinen zwischen vier weiblichen Heiligen Tod und Krönung Marias dargestellt. Die zwölf Apostel in den Flügeln wurden zum Teil ergänzt.

Ein Aussichtsturm erinnert an die Schlacht von Fehrbellin.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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