Hopfen & Malz, Gott erhalt´s
Wer glaubt, Hoppegarten kommt von Hoppepferdchen, der kennt sich in der jüngsten Geschichte recht gut aus. Doch Hoppegartens Geschichte begann weit vor dem „Turf“ und seinen hippophilen Vergnügungen, die sich damals die armen Leute „ohne Gras und Halm“ nicht leisten konnten.

Hoppegarten prägend war einst der Hopfenanbau. Einzig überliefertes Zeitzeugnis ist die Darre. Hier wurde der Hopfen getrocknet. Und die befand sich genau über dem Altar auf dem Dachboden der Dahlwitzer Kirche. An hunderten von Holznägeln wurden die Hopfenranken zum Trocknen aufgehängt. Wer es nicht glaubt, dem sei eine Besichtigung oben unterm Kirchendach empfohlen. Beim Dorfbummel stößt man dann ja auch auf Zeugen der Brau- und Brennwirtschaft in Dahlwitz-Hoppegarten. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entfaltete der Pferdesport seinen Einfluß auf den Ort und dessen Entwicklung.

Mit der Ansiedlung des „Deutsche Union Gestüts“ auf dem ehemaligen Gutsvorwerk Hoppegarten war ein wesentlicher Schritt in diese Richtung getan. Das erste Rennen in Hoppegarten fand am 9. Oktober 1867 in statt. Im Union Klub, der sich am 15. Dezember 1867 konstituierte, schlossen sich 30 Rennvereine Deutschlands zusammen und schufen so eine Zentralstelle für den Rennsport, die Koordinierungs- und Reglementierungsaufgaben wahrnahm.

Mit dem weiteren Ausbau der Bahn und des Gestüts entwickelte sich Hoppegarten zunehmend zu einem interessanten Mix aus Pferdezucht, Trainings- und Wettkampfbetrieb sowie Volksbelustigung, zumal die „Königlich Preußische Ostbahn“, 1867 fertiggestellt, zumindest an Renntagen in Hoppegarten halt machte und zahlreiche Zuschauer zu den Rennen beförderte.

Gastronomie, pferdesportliche und andere Gewerbebetriebe siedelten sich im Zusammenhang mit Rennbahn und Gestüt hier an. Großzügige Villen entstanden und prägten wesentlich das neue Erscheinungsbild des Ortes. Gutsbetrieb und Rennbahn wurden so zu den zwei Mittelpunkten des Ortes, der sich nun Dahlwitz-Hoppegarten nannte.Verbunden damit war die Zurückdrängung des dörflichen Charakters und der Bedeutung der Landwirtschaft. Beschleunigt wurde dieser Prozeß durch die „Stadtflucht“ vieler Berliner, die sich hier ansiedelten.

Durch Zuzüge verzehnfachte sich die Einwohnerzahl im Laufe von etwa fünfzig Jahren. Die Siedlung Birkenstein, entstanden auf genossenschaftlicher Grundlage, feiert 1999 ihr 80. Jubiläum und wurde zum dritten großen Ortsteil. Waldesruh kam dann zu Beginn der 30er Jahre dazu. Das Gewerbegebiet aus den 90er Jahren zeugt von der Wirtschaftskraft der Gemeinde und hat das Bild des ehemaligen Dorfes erneut entscheidend verändert. Geblieben ist die Lage im Grünen und die Selbständigkeit.

Trotz der Nähe zur Hauptstadt hat Dahlwitz-Hoppegarten als das „Grüne Tor“ am Rande Berlins“ seinen eigenständigen Charakter bewahren können.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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