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Pferd & Reiter in der Gewichtskontrolle
Bei Pferderennen, auch in Hoppegarten, geht es um viel Geld. Deshalb sind die Vorschriften sehr präzise, um möglichst ähnliche Rahmenbedingungen für alle Teilnehmer sicher zu stellen. Unser Reporter Klaus Zahn schnappte sich als Gesprächspartner den Trainer Kieron-Douglas Page aus Dublin und Chef unseres Rennstalls Arkona.
Immer wieder ist vom Gewicht die Rede. Was dürfen Reiter denn auf die Waage bringen?
Kieron-Douglas Page: Das Renngewicht ist entsprechend der Leistungsklassen festgelegt. Das Gewicht des Reiters samt Ausrüstung steht übrigens im Programmheft. Die meisten wiegen so um 52 bis 56 Kilogramm. Wird das geforderte Gewicht nicht erreicht, gibt es Bleistücke als Ballast mit. Gewogen wird übrigens vor und nach jedem Rennen.
Und was bringt ein Pferd auf die Waage?
Kieron-Douglas Page: Ein Rennpferd wiegt an die 500 bis 600 Kilogramm, also eine gute halbe Tonne. Das würde man kaum glauben, wenn man es in Aktion sieht!
Sie sind Trainer. Was genau sind Ihre Aufgaben?
Kieron-Douglas Page: Ich muß die Pferde für das Rennen fit machen. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Arbeit. Das wichtigste ist, sie frisch und gesund das ganze Jahr über zu halten. Das geht schon bei der Fütterung los. Für jedes Tier wird die Nahrung individuell zusammengestellt, der Trainer kontrolliert das Futter, überwacht den Ernährungsplan.Außerdem wird jedes Pferd spezialisiert, das heißt, es wird für bestimmte Renndistanzen ausgebildet und trainiert. Das ist ähnlich wie bei den Menschen, den Leichtathleten etwa, die spezialisieren sich auch auf bestimmte Disziplinen.
Wieviele Rennen hat ein Pferd im Jahr zu bestreiten?
Kieron-Douglas Page: Die Saison geht etwa von März bis November und in dieser Zeit reichen zehn bis zwölf Rennen. Das ist meine persönliche Meinung. Schließlich sind es Tiere, keine Maschinen. |
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Sie sind inzwischen schon eine Tradition geworden, die Konzerte Open Air Klassik in Hoppegarten. Pferderennbahn und klassische Musik, wie paßt das zusammen? Mit dem Organisator der Veranstaltungen, dem Vorsitzenden des Vereins Musikpodium e.V., Ortwin Schubert, sprach Klaus Zahn.
Sie sind der Begründer der Musikreihe Open Air Klassik Hoppegarten. Wie kamen Sie auf die Idee, die Pferderennbahn zum Konzertsaal zu machen?
Ortwin Schubert: Eigentlich ging es damit los, daß wir regelmäßig Abonnementskonzerte in Neuenhagen im Bürgerhaus veranstaltet haben, das aber nur 400 Plätze bietet. Diese Konzertreihe gibt es seit 1980 und sie ist auch heute noch sehr beliebt, weil wir uns immer um hochrangige Klangkörper und Solisten bemühten. Als wir 1986 den Dresdener Kreuzchor gewinnen konnten, stellte sich schnell heraus, daß unser Bürgersaal für den Riesenandrang zu klein war. Also suchten wir eine Alternative. Meiner Frau fiel spontan die Rennbahn ein. Trotz etlicher Skepsis, das Konzert war ein toller Erfolg, vor allem auch wegen der unerwartet guten Akustik. Seitdem gibt es jedes Jahr Open Air Klassik auf der Rennbahn. Denn was gibt es Schöneres, als die Verbindung von klassischem Pferdesport und klassischer Musik?!
Wieviele Leute kommen zu den Konzerten?
Ortwin Schubert: In diesem Jahr rechnen wir für alle drei Konzerte insgesamt mit etwa 15000 Besuchern.
Und wenn es regnet? Gibt es dann nur Wassermusik?
Ortwin Schubert: Nein, ganz und gar nicht. Das vorgezogene Dach der Tribüne bietet ausreichend Wetterschutz, so daß die Besucher selbst bei Regen im Trockenen sitzen. Und die Künstler agieren geschützt in ihrer Konzertmuschel. So sind wir nahezu wetterunabhängig.
Kunst kostet Geld. Die ganze Rennbahn mieten, Orchester und Solisten bezahlen, das ganze drumherum. Wer kann es sich denn eigentlich leisten, Ihre Konzerte zu besuchen?
Ortwin Schubert: Wir achten sehr darauf, daß wir Eintrittspreise haben, die jedem einen Besuch ermöglichen. Die Bandbreite bewegt sich momentan zwischen zwölf Mark für einen Wiesenplatz bis 75 Mark für die teuerste Karte in einer Loge. Das ist möglich, weil wir bisher immer gute Preise mit den Künstlern aushandeln konnten und uns viele Unternehmen massiv unterstützen. |
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