Stadtbrände aus zarter Hand
Brandstifter waren in Dahme, soweit überliefert – Damen! Und dabei war der „rote Hahn“ hier oft aktiv – meist mit verheerenden Folgen. So sind große Brände aus den Jahren 1441, 1498, 1631 und 1637 verzeichnet. Auch 1563 loderte das Feuer – 112 Häuser, darunter das Kloster, die Nikolaikirche und das Jüterboger Stadttor soll die Magd Regine aus Kolpien in Brand gesteckt haben.

Ein andermal war es ausgerechnet das freudige Ereignis einer Hochzeit, das für eine Katastrophe sorgte: Am Siebenschläfertag, 27. Juni 1666, brannte die gesamte Stadt samt Kirche ab. Die Ackerbürgersfrau Böhr war so von dem vor ihrem Fenster vorbeiziehenden Hochzeitszug fasziniert, daß sie Speckpfanne und Herd völlig vergaß – in zwei Stunden war Dahme in Schutt und Asche versunken.

Dahmes Männer gingen da als etwas konstruktiver in die Annalen ein: So stauten die Karmelitermönche ein unscheinbares Rinnsal vor dem alten Töpferdorf Körba um Karpfen für die Fastentage zu ziehen. Dieser Teich, „der Körb’sche”, ist heute Ausflugsziel Nummer eins. Ein weiterer Blick in die Annalen ergibt, daß aus Dahme viele berühmte Männer kamen: So Otto Unverdorben, der 1826 das für die Farbenindustrie so wichtige Anilin entdeckte. Obwohl selbst Nichtraucher, führte er in Dahme die Zigarrenindustrie ein und begründete damit einen wichtigen Wirtschaftszweig.

Friedrich Wilhelm Kullrich war der Sohn eines Dahmer Schmiedemeisters und wurde als einer der bedeutendsten Münzenmedailleure und 1. Münzmeister des Bismarckschen Reiches bekannt. Der Dahmenser Maurermeisterssohn und Architekt Max Jacob baute im Ort den Doppelbau Rathaus und Postamt mit dem 43 Meter hohen schönen Turm, war aber auch in Berlin sehr gefragt. Doch auch die Damen trugen ihr Scherflein bei. Flämingtrachten, Blaudruck und der Klemmkuchen seien genannt.

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