Weltuntergang in Fehrbellin
Vor ziemlich genau 90 Jahren bereitete sich Fehrbellin allen Ernstes auf den Weltuntergang vor.

1910 sollte ein Komet am Himmel auftauchen und die Welt zerstören.

Weshalb die Fehrbelliner diese Zeitungsente weit ernster als der Rest der Welt nahmen, läßt sich nicht mehr rekonstruieren.

Was damals los war, aber schon.

So verscherbelte manch einer nochmal schnell Haus und Hof, um den Erlös dann beim Gasthof um die Ecke umzuschlagen.

Und ein findiger Berliner Fotograf dokumentierte den allerdings vorbeifliegenden Kometen sogar auf einer Postkarte. Die gab er, ein Schelm, wer böses denkt“, exakt zum ersten April heraus!

Darauf sieht man Kinder auf der Spülbank am Rhin in der Nähe der historischen Rhinbrücke und am Himmel den Kometen.

Schade nur, daß es sich dabei um eine geschickte Fotomontage handelte, die dem „Künstler“ aber wohl förmlich aus den Händen gerissen wurde. Und als der Schwindel aufkam, war vom Postkarten-Herausgeber keine Spur mehr zu finden.

Tatsächlich war der vom Astronomen Edmund Halley beschriebene Komet nachweislich bei seinem Flug mindestens 1,6 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt und damit weder mit damaliger Fotografie zu fassen noch eine Gefahr für unseren Planeten.

Übrigens berechnete Edmund Halley auch, daß der nach ihm benannte Halleysche Komet aller 76 Jahre auf seinem Weg um die Sonne von der Erde aus zu sehen sei.

Wie wahr, haben wir doch 1986 unsere Köpfe in den Himmel gereckt und das Naturschauspiel, so es zu sehen war, verfolgt. Obwohl die Menschheit um so vieles schlauer war als 1910, der Weltuntergang wurde wieder vorausgesagt und manch einer hat bestimmt wieder das Schnäppchen seines Lebens gemacht...

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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