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Museen haben ja zuweilen den Ruf, eine etwas angestaubte Sache zu sein, wenn man nur an unzähligen Schautafeln, Vitrinen, Exponaten toten Gegenständen eben vorbeischlendern kann. Nicht so im Forster Textilmuseum, wo man sich das Konzept eines lebendigen Museums zu eigen macht. Das bedeutet, so Dirk Wilking, Germanist, Völkerkundler und seit 1998 Museumsdirektor, daß dem Besucher einerseits alte Techniken der Textilherstellung gezeigt werden, und man sich zudem gerne selbst an einem Webstuhl versuchen kann.
Im größten Technikmuseum Brandenburgs, gefördert mit Mitteln des Bundes und des Landes und getragen vom Museumsverein der Stadt Forst, bringt fachkundiges Personal dem Besucher dabei den gesamten Vorgang der Textilproduktion von der Faser bis zum fertigen Tuch nahe. Ob Krempelei, Spinnerei, Zwirnerei, Weberei oder an den Arbeitsplätzen von Manipulanten und Dessinateuren im Maschinensaal der als Museum rekonstruierten ehemaligen Tuchfabrik Noack erfährt man alles um die Fertigung der Menschen Gewänder, eigenes Probieren eingeschlossen. Altes Handwerksgerät, Maschinen aus dem 19. und 20. Jahrhundert sowie den Textilkombinaten der DDR stehen dabei ebenso zur Verfügung wie historische Schriften aus alten Tuchfabriken, in denen man die jahrhundertealte Tradition der Tuchmacher von Forst, dem einstigen Manchester Deutschlands, nachverfolgen kann. Zu empfehlen im gleichen Haus sind außerdem die Ausstellungen zur Stadtgeschichte sowie Sonderschauen, Lesungen und Theateraufführungen, die immer wieder stattfinden. |
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