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Wie schätzen Sie die Entwicklung der Stadt seit der Wende ein?
Andreas Schulz: Hennigsdorf hat sich dynamisch und erfolgreich entwickelt. Uns ist es gelungen die anstehenden Probleme erfolgreich zu lösen. Ich erinnere daran, dass wir die Kerne der Industrie erhalten konnten. Und neue wirtschaftliche Standbeine konnten errichtet werden.
Auf welche Ergebnisse aus der letzten Zeit sind Sie besonders stolz?
Andreas Schulz: Besonders stolz bin ich auf die Entwicklung des Wohnstandortes in Nieder Neuendorf. Auch die Wiederherstellung der traditionellen Verkehrsverbindungen nach Berlin ist hervorzuheben. Davon ging nochmal ein kräftiger Entwicklungsschub für die Stadt aus.
Oder, dass im Herbst die Sanierung oder der Neubau aller Grundschulen und Kindereinrichtungen der Stadt abgeschlossen sein wird. Außerdem ist es uns nach sieben Jahren gelungen die Eigentumsverhältnisse im Cohnschen Viertel zu klären, so dass wir dort endlich den Startschuß zur Sanierung geben konnten.
Welche Planungen oder konkreten Ideen stecken hinter den vielen sichtbaren Baustellen in der Stadt?
Andreas Schulz: Von Anfang an verfolgen wir ein Gesamtkonzept zur Entwicklung der Stadt als Wirtschafts- und Technologiestandort bei gleichzeitiger Aufwertung der Lebensqualität der Bürger. Das untergliedert sich in mehrere Teilbereiche, wie Altstadtsanierung, Ausbau des Stadtzentrums, wobei der Straßenbau ja gerade in vollem Gange ist. Auch zum Rathausbau zwischen Bahnhof und historischem Ortskern soll der Grundstein zum Jahreswechsel gelegt werden.
Was zeichnet denn den Standort Hennigsdorf für potenzielle Investoren
besonders aus?
Andreas Schulz: Hervorzuheben ist da vor allem unsere exponierte Lage am Rande Berlins. Wir sind dadurch mit jedem Verkehrsmittel günstig zu erreichen. Wir haben viele gut arbeitende Dienstleistungsunternehmen und können Unternehmen gut erschlossene Flächen zu günstigen Preisen anbieten. Medien- und Telekommunikationsunternehmen profitieren von dem vorhandenen Hochleistungsglasfasernetz.
Nicht zu vergessen ist die enge Verflechtung von Forschung und Industrie durch die drei Technologiezentren in unserer Stadt. Sehr wichtig ist außerdem das hohe Potenzial an gut ausgebildeten Fachkräften.
Welche Probleme wollen Sie als nächstes anpacken?
Andreas Schulz: Ganz oben auf der Liste steht die Sicherung der wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit der Stadt, vor dem Hintergrund der zu erwartenden Mindereinnahmen. Auf der Seele liegt mir außerdem die Sicherung des Standortes für den Schienenfahrzeugbau nach der Fusion mit Daimler. Weiteres Gewerbe anzusiedeln ist natürlich ein Dauerthema.
Gibt es Wunsch-Gewerbe, das Sie gern ansiedeln würden?
Andreas Schulz: Hennigsdorf ist maßgeblich ausgerichtet auf die Verkehrstechnik und Firmen im metallverarbeitenden Bereich. Doch ich würde auch gern mehr sogenannte Rote Biotechnologie, also die Technologie für den Bereich des Gesundheitswesens, ansiedeln. Medien- und Telekommunikationsunternehmen sind natürlich immer willkommen.
Warum sollte man nach Hennigsdorf ziehen?
Andreas Schulz: Weil die Stadt eine tolle Brückenfunktion zwischen reizvoller brandenburgischer Landschaft und dem hauptstädtischen Flair bietet. Beides kann man innerhalb einer halben Stunde Fahrzeit genießen. Und Hennigsdorf selbst hat ja ebenfalls einiges zu bieten.
Was wünscht sich der Bürgermeister?
Ich wünsche mir, dass es gelingt, das bürgerliche Engagement zu stärken, gerade weil der finanzielle Handlungsspielraum der Stadt eingeschränkt ist. Die Stadt kann nicht alles leisten. Und ich wünsche mir, dass wir unseren Vorsprung, den Hennigsdorf zweifellos vor vielen Kommunen hat und den wir gemeinsam erarbeitet haben, halten und ausbauen können.
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