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Bei ihr hätte James Bond keine Chance zumindest bei Uneinigkeit. Denn diese Hennigsdorferin legt so ziemlich jeden aufs Kreuz. Gehört sie doch zu den weltweit schlagkräftigsten Frauen!
Ansehen würde man der zart-gebauten Hennigsdorferin Eila Günther keinesfalls, dass sie zur Weltelite der Ju-Jutsu Sportlerinnen gehört. Nun glänzte sie bei den Weltmeistertitel in Madrid Ende November 2004 und errang in ihrer Klasse und für den deutschen Verband die Bronzemedaille. Das ist eine beachtliche Leistung, da sie nur kurze Zeit zum Training hatte. Denn sie sprang für eine bereits nominierte Kollegin ein! Wenn die Studentin der Wirtschaftspädagogik auf ihrem Fahrrad zum Training im Obergeschoss des Backsteingebäudes des Gymnasiums in der Rathenaustraße kommt, würde man ihr kaum ansehen, dass es sich dabei um ein drahtiges Kraftbündel mit einer ungewöhnlichen Reaktionszeit handelt. Doch dann, im Training mit Hennigsdorfs Ju-Jutsu-Papst Dr. Armin Sotzko zeigt die Hennigsdorferin, was sie drauf hat. Bereits einmal war sie das Siegertreppchen ganz weit nach oben gekommen und wurde Vize-Europameisterin. Doch Unstimmigkeiten mit dem Bundestrainer verhinderten damals die weitere Sport-Karriere.
Wie kommt ein zartes Mädchen zu einem so rasanten Sport? Ju-Jutsu ist eine Erweiterung der bekannten Selbstverteidigungs-Sportart Judo. Ich hatte in der Schule viel Leichtathletik gemacht. Im Weitsprung war mein bestes Ergebnis 5,22 Meter, im Hundertmeter-Lauf 12,9 Sekunden. Um hier weiterzumachen, hätte ich mich in Turnen und Schwimmen ebenfalls betätigen müssen. Doch das liegt mir weniger, gibt sie zu, etwas wasserscheu zu sein.
Durch eine Freundin kam sie auf die Hennigsdorfer Ju-Jutsu Gruppe. Die hatte sich um den Sportlehrer Dr. Arnim Sotzko mehr aus Not denn aus sportlichen Gründen gebildet. Wir hatten an der Schule regelmäßige Disko-Veranstaltungen. Es stellte sich heraus, dass in den turbulenten Nachwendezeiten Ordner nötig waren. Die Jugendlichen wandten sich an mich, so Dr. Sotzko. Mittlerweile ist der Gymnasial-Sportlehrer für den Brandenburger Ju-Jutsu Verband verantwortlich und kann nun stolz darauf sein, mit Eila Günther einen Weltmeister-Titel erkämpft zu haben. Vor dem Wettkampf war tägliches Training angesagt. Ansonsten geht Eila Günther ihrem gewohnten Leben nach. Ich esse was mir Spaß macht, besondere Diät mache ich keine. Im Gegenteil, ich liebe Schokolade, da bin ich eine echte Naschkatze.
Offenbar fürchtet die Männerwelt, dass das Kätzchen neben Schnurren zuviel Fauchen und kratzen könnte. Jedenfalls gibt es keinen Kater an ihrer Seite! Vielleicht haben die Angst, von mir aufs Kreuz gelegt zu werden, schmunzelt Eila Günther.
Infos: Tel. 03302/224773
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