Kaum eine Tageszeitung ließ das Thema aus und brachte damit den beschaulichen Ort Millionen von Berlinern und Ex-Bonnern näher. Was will man mehr? So war Bürgermeister Volker Schulz beim ersten Durchblättern auch ganz begeistert: „Endlich einmal ein Heft, dass man sich von der ersten bis zur letzten Seite mit Freude ansieht.“

Doch unsere Freude währte nur kurz. Am nächsten Tag demonstrierte der Gemeindechef Sinneswandel und fand, so etwas könne er nicht dulden. Man hörte richtig, wie der Amtsschimmel freudig wieherte. Währenddessen glühten bei Augusta Verlag die Telefonleitungen.

Doch da stolzierte jenes legendäre Kamel herbei und fraß die jungen Triebe ab. So geschehen beim Gespräch mit Amtschef Klaus Otto. Der wollte nun plötzlich „mit diesem Verlag“ nichts zu tun haben. Zum Glück bin ich auch durch Amtsschimmel nicht zubremsen, und vom Zucker reichen halte ich auch nichts. Also an die Arbeit, die mir das Amt sowieso nicht wegnimmt. Übrigens schmunzelten viele Gewerbetreibende und Bürger immer nochüber unsere Gemeindebroschüre. Sie verstanden den Wirbel darum überhaupt nicht.

Es wurde darüber heiter gewitzelt: „Müssen wir uns jetzt für’s Foto auch ausziehen?“ wollte das Team einer renommierten Feingemüsefirma wissen. Andere gar ließen sich für die nächste Auflage der Gemeindebroschüre verbindlich vormerken. „Auf keinen Fall vergessen!“ diktierten sie in mein Notizbuch. So kam die Amtsbroschüre schneller zustande, als an grünen Tischen gedacht!

Und wie wie sagt der Volksmund so schön,aller guten Dinge sind drei. Deshalb gibt es im neuen Jahrtausend, gleich Januar, einen neuen Straßenplan aus unserem Verlag.
Ihr Reinhard Witteck