Das Ende des Raubritters

Die einstige alte Hansestadt Kyritz war lange für Tuch- und Bierhandel bekannt. Wegen der vielen Wassermühlen, deren lautes Geknatter einem schon von weitem den Weg nach Kyritz wies, erhielt die Stadt den Beinamen „Kyritz an der Knatter”.

Bassewitz-Schwert im Rathaus
In der Johann-Sebastian-Bach-Straße, die den westlichen Markt begrenzt, kann man noch einige Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert bewundern. Aber auch in den anderen Straßen haben zahlreiche kleinere Fachwerkhäuser oder klassizistische wie gründerzeitliche Gebäude die Jahrzehnte überdauert.

Zu den seltener vertretenen Backsteingebäuden gehört das neugotische Rathaus aus dem Jahre 1879 am östlichen Markt. Das zinnenbekrönte kastellartige Rathaus mit dem Uhrentürmchen ist das wohl eigenwilligste Bauwerk am Markt. Es entstand, nachdem ein Vorgängerbau, der in der Mitte des Marktes stand, abgebrannt war. Eine Besichtigung des Rathauses ist für Gruppen nach vorheriger Anmeldung möglich. Hier werden auch die Zeitzeugen für die Bassewitzsage aufbewahrt.

Zu bewundern ist das Bassewitzschwert, eine 1478 gedruckte Bibel, von der es nur zehn Exemplare gab und verschiedene Holzbildarbeiten zum Ritter Bassewitz.

Nicht zuübersehen ist gleich gegenüber dem Rathaus das 1913 im Jugendstil erbaute Bankgebäude mit bemerkenswertem Innenraumdekor.

Kyritzer Kirchenmusiken
Die Pfarrkirche St. Marien ist das größte historische Gebäude der Stadt. Die dreischiffige Hallenkirche, die ursprünglich dem Heiligen Nicolaus geweiht war, wurde mehrfach umgebaut und gestalterisch überformt. Älteste Baureste im Westteil des Chores werden dem 13. oder 14. Jahrhundert zugeordnet. Der Hohlsockel aus schwach behauenen Feldsteinen stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

In den Jahren 1708 bis 1714 wurde der Kirchenbau im Stile des Barocks umgestaltet. An der Westfront war früher ein Turm aus Feldstein, der 1848 abgetragen und durch das heutige flache Portal mit der Doppelturmfront ersetzt wurde. Die letzte größere Restaurierung des Innenraumes wurde im Jahre 1904 durchgeführt.

Die alljährlichen Kyritzer Kirchenmusiken und das diesjährige Orgeljubiläum im September anläßlich des 125jährigen Bestehens der 1873 erbauten Reubke-Orgel sind gute Tips für Musikfreunde.

Hochgotische Klosterkirche
Die imponierende Eiche in der Mitte des Marktplatzes wurde nach den Befreiungskriegen 1814 gepflanzt. In engem Zusammenhang damit steht das neogotische Denkmal neben der St.-Marien-Kirche. Es wurde 1846 eingeweiht und erinnert an den Kaufmann Carl-Friedrich Kersten und den Kämmerer Carl-Friedrich Schulze, die während der französischen Besatzungszeit hingerichtet worden waren.

An die Wiege der Stadt führen uns die Reste des Franziskanerklosters. Es soll 1303 gegründet worden sein und war eine der bedeutendsten Anlagen in der Mark. Am erhaltenen Klausurflügel befindet sich ein hofseitiger Laubengang aus dem 18. Jahrhundert. Die heute noch sichtbaren Reste der Nordwestwand der hochgotischen Klosterkirche stammen aus dem späten 15. Jahrhundert. Der Klosterhof wird gerade durch mittels AB-Maßnahmen saniert.

Rätsel um Steinkreuz
Eine Zeitzeugin für die Geschichte des Raubritters Bassewitz ist die Kyritzer Stadtmauer. Ein Kreuz aus Feldsteinen könnte in Erinnerung an die Enthauptung des Raubritters eingelassen worden sein. Die Stadtmauer selbst entstand im späten Mittelalter.

Das Bassewitz-Fest und die Gewerbemesse PRIMA wechseln sich im Zwei-Jahres-Rythmus ab. Termin: letztes Wochenende im Mai

Die Kyritzer Regattatage beenden als Höhepunkt die Bootssaison. Termin: letztes Wochenende August

Beim Schützenfest feiern alle mit. Termin: August/Anfang September

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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