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Entdecken Sie das Oderbruch und die Schorfheide Das kleine Oderberg hatte früher eine überragende politische Bedeutung und präsentiert sich heute als ein idyllischer Ort, der mit Binnenschiffahrtsmuseum, Bärenkasten und einem herrlichen Panoramablick vom Burgberg über dem Marktplatz selbst viele Attraktionen zu bieten hat. Oderberg eignet sich aber auch hervorragend, ganz unterschiedliche Landschaften und attraktive Ausflugsziele kennenzulernen. Leider sind manche potentiellen Attraktionen nur ungenügend erschlossen: So ist der Parsteiner See zwar reizvoll, der einzige Strand ist aber Teil eines Campingplatzes. Eintritt und Parken gegen Gebühr, am See entsprechendes Getümmel. Technik, die fasziniert Die Anlage wurde 1927 bis 1934 erbaut und gilt als technische Meisterleistung. Vorher mußten vier Schleusen, die jeweils neun Meter überwanden, passiert werden, um den Höhenunterschied zwischen Havel und Oder auszugleichen. Backsteingotik in Chorin Im Dreißigjährigen Krieg wurde viel zerstört und der mehrmals in Brand gesetzt, schließlich als Steinbruch mißbraucht. Berlins Star-Baumeister Karl Friedrich Schinkel erkannte dann fast 100 Jahre später den kulturhistorischen Wert und ließ zu Beginn des 19. Jahrhunderts erste Wiederaufbaumaßnahmen durchführen. Grundlegend rekonstruiert wurde das Kloster dann nach 1945, heute wird es für kulturelle Veranstaltungen als pittoresker Rahmen genutzt. Bekannt ist der jährlich stattfindende Choriner Musiksommer mit seinen Symphoniekonzerten. |
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Oderbruch Oderberg liegt direkt an der Pforte zum Oderbruch, einem früheren Überschwemmungsgebiet des Flußes, das im 18. Jahrhundert auf Betreiben von Friedrich dem Großen trockengelegt wurde. Dafür wurde der Oder ein neues über 20 Kilometer langes Flußbett verpaßt. Eine ungeheuere Leistung, wenn man bedenkt, mit welch primitiver Technik das damals geschehen mußte in einer Sumpflandschaft, die alles andere als der Gesundheit zuträglich war. Bürger gesucht! Und da die als rührig und brav bekannten Protestanten es im damals reaktionär-katholischen Frankreich und der (bis heute) schwarzen Pfalz aus politischen Gründen gerade ohnehin nicht leicht hatten, wurden eben Hugenotten für die Besiedlung des Oderbruchs geworben. Heute finden sich hier in einem landschaftlich reizvollen Gebiet idyllische kleine Dörfchen. Rathenaus Schloß Markantes Gebäude ist das Schloß, das Ende des 18. Jahrhunderts von David Gilly als klassizistischer Bau erstellt wurde und 1837 sowie 1909 umfangreiche Umbauten über sich ergehen lassen mußte. Walther Rathenau, der 1922 als frischgebackener Reichsaußenminister durch den Vertrag von Rapallo das Deutsche Reich aus seiner außenpolitischen Isolierung gelöst hatte, indem er enge Wirtschaftsbeziehungen mit der Sowjetunion vereinbarte, lebte hier bis zu seiner Ermordung am 24. Juni 1922. Rathenaus Vater Emil war übrigens Gründer der späteren AEG und einer der wichtigen Großindustriellen seiner Zeit, Sohn Walther war AEG-Vorstandsmitglied, bevor er in die Politik ging. Wo Fontane Apothekerlehrling war Söhnchen ließ sich zu einem Praktikum von 1844 bis 1845 überreden, gefruchtet hat es nichts. Statt Apotheker wurde der Filius Schriftsteller, heute würde es den Papa wohl eher wie damals freuen. Ergebnis der Letschiner Tage ist übrigens Fontanes Kriminalnovelle Unterm Birnbaum. Bockwindmühle im Kolonialistendorf |
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Oderberg eignet sich hervorragend für Ausflüge mit dem Schiff in die nähere Umgebung. | ||||||||
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Das Rathaus in Oderberg. | ||||||||
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Angermünde | ||||||||
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Bad Freienwalde | ||||||||
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Kloster Chorin | ||||||||
Polen oder Seelow? An der B1 kann man sich entscheiden: Nach links gehts über den Grenzübergang Küstrin nach Polen, die Einheimischen nutzen die Nähe vor allem wegen der günstigen Preise für Benzin, aber auch Lebensmittel und natürlich Zigaretten und Alkoholika. Biegt man in die geschichtsträchtige B1 rechts ein, gelangt man nach Seelow. Vielleicht sollte man sich kurz vor Augen halten, daß diese Straße quer durch Deutschland und seinen Osten geht die älteste und wichtigste Ost-West-Verbindung über Jahrhunderte, die auch Berlin durchschnitt, als die heutige Hauptstadt nur eine Ansammlung winziger Kuhdörfer war! Wo die Erde wochenlang bebte Mittelalterliches Angermünde Kurfürst wollte schlaue Untertanen Die in den tiefen Wäldern rund um Joachims-thal, dem Stolz der Schorfheide, gefällten Bäume konnten so bequem in das sich immer mehr vergrößernde Berlin verbracht werden. Zugleich versorgte sich der Adel mit Fisch und Wild aus der Schorfheide, später war es dann die DDR-Elite undihre Staatsgäste, die im streng abgesperrten Gebiet ihrerJagdleidenschaft, zumindest was Wild anbetraf, frönen konnte. Endlich mal Bademöglichkeiten! Das sieht zwar eher wie eine bessere Jagdhütte aus, ging aber in die deutsch-deutsche Geschichte ein: Hier trafen sich der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt und DDR-Staatschef Erich Honnecker zu einem Gespräch in eisiger Atmosphäre, als das Verhältnis der beiden Staaten auf einem Tiefpunkt angelangt war. Heute wird die Anlage als nobles Hotel genutzt. Tierpark Eberswalde |