|
|||||
Kaum eine Gegend war so umkämpft wie die Uckermark: Jahrhundertelang stritten sich Slawen, Deutsche, Pommern und Mecklenburger um dieses Gebiet. Oderberg spielte dafür eine entscheidende Rolle.
Wer würde es heute glauben, die Feste Oderberg war Zentrum der askanischen Markgrafen! Aus deren Linie stammten Johann I. und Otto III., die brüderlich regierten und 1250 von Herzog Barnim von Pommern das Uckerland mit dem Zehnten und allem Zubehör übertragen bekommen hatten. Von Oderberg aus versuchten die Markgrafen sich ihre Bewohner untertan zu machen.Heute zeugen noch Reste der Burg Bärenkasten auf der Oderinsel von dieser frühen Blüte der Stadt. Doch nicht nur politisch, auch kulinarisch hat Oderberg eine interessante Geschichte zu bieten: Die geschützte Lage der Bergstadt am Oderufer machte es möglich bis ins 18. Jahrhundert hinein gab es Weinanbau! Klar, daß man damit einen Besuchermagnet in der damals an Attraktionen spärlich gesegneten Gegend gefunden hatte. Dazu kam dann noch ein Fischmarkt, der seit 1600 abgehalten wurde und neben der breiten Auswahl an frisch gefangenem Zappelgetier natürlich noch eine ganze Menge von Vergnügungsmöglichkeiten bot. Schade, daß der Dreißigjährige Krieg, der mit unglaublicher Barbarei von 1618-48 über Europa hereingebrochen war, sich ausgerechnet Oderberg als einen seiner Brennpunkte auserkoren hatten. Die Schweden hatten sich nämlich darauf versteift, den ollen Bärenkasten zu erobern und waren dabei so gründlich, daß in ganz Oderberg später kein Stein mehr auf dem anderen stand. Die Neuzeit brachte im Zuge der Gründerzeit auch etliche neue Firmen in Oderberg hervor. Ab 1870 entstanden immer mehr Handwerksbetriebe. Der Bahnanschluß 1877 an die neue Linie Bad Freienwalde-Angermünde sorgte schließlich sogar für Industrie: 15 Brauereien, elf Sägewerke, einfach toll, was damals los war! Dann gabs bereits 1902 ein Motorboot auf der Oder das Städtchen wurde Touristenmagnet. Eine Entwicklung, an die man heute wieder anknüpft. |
|||||
Bahnhof | |||||
Berliner Straße | |||||