Ausflugtips für Wasserwanderer rund um Oranienburg

Reizvolle Tour in idyllische Natur

Eigentlich wäre Oranienburg geradezu prädestiniert, per Boot erkundet zu werden. Eine ganze zeitlang war das auch möglich, doch leider machte der Zweite Weltkrieg einer kompletten Stadtrundfahrt auf dem Wasser den Garaus. Aus naheliegenden Gründen wurde damals die Schleuse Sachsenhausen zerstört, so daß der Oranienburger Kanal, der ursprünglich Teil der Oder-Havel-Wasserstraße war, an dieser Stelle unterbrochen ist. Soweit kann man allerdings schippern und muß es auch, wenn man vorhat, sich einmal fernab der Hauptrouten zu den reizvollen Ruppiner Gewässern vorzuwagen. Allerdings Vorsicht: Je weiter es ins Land geht, desto seichter wird das Wasser. Sind es bei Neuruppin noch 1,45 Meter, können es bei Seebeck schon mal bei 1,10 Meter oder je nach Sommerhitze weniger zu unerwünschten Grundberührungen kommen.

Also los in den Ruppiner Kanal und den eigenen Kilometerzähler eingestellt, den eine offizielle Kilometrierung hat hier niemand vorgenommen! Nach gut 21 Kilometer gilt es aufzupassen, dann nun gilt es eine Entscheidung zu fällen: Geradeaus nach Fehrbellin, wo es dann aber für Motorboote endgültig Schluß ist oder die längere Tour nach Neuruppin und weiter? Also erst mal Richtung Fehrbellin. Danach ist Schluß, denn auf dem Rhinkanal gilt es mehrere Wehre zum umtragen, das ist eher für Kanuten was.

Selbst für die ist dann am Gülpener See offiziell Ende: Der darf aus Naturschutzgründenüberhaupt nicht befahren werden. Der dahinter liegende Rheinsberger Rhin wäre für sportliche Paddlerübrigens einen eigenen Ausflug wert. Das in der Region selten anzutreffende hohe Gefälle läßt mitunter sogar Wildwassergefühle aufkommen. Doch zurück zu unserem Kilometer 20,8 Wendepunkt. Wir entscheiden uns für die Route Neuruppin. Rechts in den Bützrhin, dann durch den Bützsee in den Ruppiner See und schließlich in Neuruppin zum Stadtbummel anlegen. Besonders interessant ist der Tempelgarten, den Kronprinz Friedrich um 1732 auf dem Gelände des mittelalterlichen Stadtgrabens als Gartenanlage im islamisierenden Stil anlegen ließ. Darin steht der Apollotempel, das Erstlingswerk von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Wer auf dem Wasser weiter will kommt schließlich in den Zermützelsee, von dem aus man nochmals links abbiegend in den Tornowsee gelangen kann. Geradeaus weiter geht es nach sieben Kilometer in den Möllensee, gleich am Seebeginn geht es wieder links hinaus und schon ist man im Gudelacksee bei Lindow.

Jetzt hat man noch sechs Kilometer durch den Vielitzsee, dann ist man am Endpunkt bei Seebeck und wenn man Pech hat, sitzt man bei sommerlichem Niedrigwasser und einer Tiefe von eventuell einem Meter schon mal fest.

Weitere leicht erreichbares Ausflugsziele von Oranienburg aus ist die Hauptstadt Berlin oder Potsdam.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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