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Wir gehören höchstens nach dem Telefonbuch zu Premnitz, grummeln die Döberitzer, wenn man sie auf das Amt anspricht. Im neuen Döberitzer Gemeindehaus trafen wir den mit überwältigender Mehrheit wiedergewählten Bürgermeister Jürgen Mulsow (41) und wollten bei ihm den Hintergrund für soviel Selbstbewußsein erfahren.
Warum wollten Sie ehrenamtlicher Bürgermeister werden? Schließlich gibts dafür kein Gehalt, aber viel Arbeit!
Jürgen Mulsow: Ich bin Döberitzer und deshalb natürlich daran interessiert, daß es bei uns voran geht. Und weil sehr viele meiner Bekannten meinten, ich wäre für diese Aufgabe geeignet, habe ich vor fünf Jahren das erste Mal kandidiert mit Erfolg!
Was konnten Sie bisher für die Bürger erreichen?
Jürgen Mulsow: Sehr stolz sind wir natürlich auf unser neues Gemeindehaus, das wir dank unserer guten Steuereinnahmen als Industriegemeinde völlig schuldenfrei finanzieren konnten. Mit Geld läßt sich eben doch etwas leichter regieren. |
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Wie sehen die Zukunftsprojekte aus?
Jürgen Mulsow: Wir möchten für unsere jungen Döberitzer einen richtigen Bolzplatz bauen. So eine Freizeitfläche als Treffpunkt für die Jugend zum Austoben Und es wird eine Straße über unser Territorium gebaut, um die neue Fabrik anzuschließen. Bei beiden Vorhaben werden wir noch Probleme mit den Grünen haben, die hier jeden einzelnen Grashalm schützen wollen.
Bei so viel Engagement des Bürgermeisters, bleibt da für Familie und Hobby Zeit?
Jürgen Mulsow: Wenn ich nicht Lehrer wäre und eine Menge Freistunden hätte, sähe es schlechter aus. Erfreulicherweise bringt meine Frau viel Verständnis auf. Und unsere beiden Kinder kennen es gar nicht anders. Mein großes Hobby ist der Karnevalsklub, hier bin ich als Vizepräsident natürlich auch in der Pflicht.
Als Bürgermeister sind Sie Mitglied im Amtsausschuß des Amtes Premnitz. Wie werden sich hier nach der Wahl die Verhältnisse entsprechend dem Wählerwillenändern?
Jürgen Mulsow: In den nächsten Jahren wird sich hier leider wenig ändern. Durch das Amtsmodell des Brandenburger Innenministeriums wird der Amtsdirektor nicht vom Amtsausschuß gewählt. Im Ministerium sollte man einmal ganz gründlich darüber nachdenken. Imübrigen ziehen wir mit dem Amtsdirektor an einem Strick, wenn es um die Industrie geht. Ansonsten sind wir als Gemeinde glücklicherweise in unseren Entscheidungen selbständig und werden vom Amt lediglich verwaltet. Ganz wichtig für uns ist, daß wir als Döberitz selbständig bleiben. |