Historische Altstadt von Rheinsberg sanieren
Bürgerhäuser, die wieder zu Schmuckstücken des Rheinsberger Stadtkerns geworden sind, kann man beim Bummel fast an allen Ecken und Enden entdecken. Das historische Stadtbild nimmt Stück für Stück wieder Gestalt an. Welche Mühen dabei zu bewältigen waren und noch vor den Rheinsbergern liegen, darüber sprachen wir mit Bauamtsleiter Wilhelm Kruse.
Frage: Seit wann wird die Rheinsberger Altstadt saniert und auf welche Erfolge ist man besonders stolz?
Wilhelm Kruse:
Der historische Stadtkern, der ja ein Flächendenkmal ist, wird seit 1991 umfangreich saniert. Erste sichtbare Ergebnisse dieser Bemühungen sind der Kirchplatz, die Seestraße, die Mühlenstraße und die Nebenanlagen der Karl-Marx-Straße. Stolz sind wir auf gelungene Vorhaben wie die Villa in der Dr.-Martin-Hennig-Straße 1,übrigens das erste Haus, für das Fördermittel ausgereicht wurden, und das durch seine denkmalgerechte Rekonstruktion ein Zeichen für die Sanierung in Rheinsberg gesetzt hat.
Frage: Was macht für den Bauamtsleiter den Reiz dieser historischen Altstadt aus?
Wilhelm Kruse: So eine historisch gewachsene alte Ackerbürgerstadt ist eine reizvolle Herausforderung. Mit Hilfe des besonderen Programms für kleinteilige Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtbildes konnten zahlreiche historische Baudetails in liebevoller Handwerksarbeit wieder hergestellt werden. Denn während die umfassende Erneuerung von Fassaden, Straßen und Plätzen den notwendigen Rahmen setzt, sind es gerade die vielen sorgfältig gestalteten Kleinigkeiten, die erheblich zum Flair Rheinsbergs beitragen.
Frage: Wo erfahren Bauwillige, was im einzelnen alles zu bedenken ist?
Wilhelm Kruse:
Dafür gibt es eine Gestaltungssatzung, die alles im Detail regelt. Einfach etwas umbauen geht natürlich nicht. Da wird vorher im Einzelfall genau geprüft, ob sich das geplante Vorhaben harmonisch in das Gesamtbild einfügt. Wir informieren im Bauamt gerne darüber und helfen realisierbare Lösungen zu finden.
Frage: Wie lange wird die Sanierung in Anspruch nehmen?
Wilhelm Kruse:
So ein großes Vorhaben ist nicht von heute auf morgen abgeschlossen. Wir werden damit sicherlich noch in zehn bis 15 Jahren befaßt sein.
Frage: Wie ist es angesichts fastüberall leerer Kassen mit Fördermitteln bestellt?
Wilhelm Kruse:
Bislang können wir auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Ministerium und dem Landkreis beim Thema Bauen und Wohnen verweisen. In Zukunft wird es aber sicher immer schwerer, Fördermittel zu erhalten. Doch bis zum Jahr 2000 haben wir hier finanziell bei der Sanierung erst einmal alles gut unter Dach und Fach.
Frage: Woran ist in der nächsten Zukunft gedacht?
Wilhelm Kruse:
Bis Ende 1998 werden die Bürgersteige in Rheinsbergs Haupteinkaufsstraße benutzerfreundlich und dem historischen Stadtbild entsprechend umgestaltet. Dabei gilt als Prinzip für die Organisation der Bauarbeiten, daß eine Gehwegseite immer benutzbar sein wird. Während der Sommermonate wird dann in zwei unbedenklichen Bereichen der Straße weitergearbeitet, zwischen Paulshorster- und Berliner Straße sowie vom Ratskeller bis zum Kirchplatz.

Das Interview führte Reinhard Witteck
Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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