Nasenbär und Dampfbäckerei
Seelow hat eine reizvolle Umgebung und ist das Tor zum Oderbruch. Die Kreisstadt von „Märkisch-Oderland” wird immer mehr zu dem Verwaltungsstandort desöstlich von Berlin gelegenen Kreises mit den MOL-Buchstaben auf dem Kfz-Kennzeichen ausgebaut. Seelow wurde 1252 erstmalig erwähnt und erhielt schon 1278 das Stadtrecht.

Kirche und Kirchviertel
Wer aufmerksam durch das Kirchviertel geht, wird ungeahnte Einblicke in die frühere Geschichte der Stadt erhalten. Das bedeutendste historische Gebäude ist die Stadtkirche. Sie entstand 1830-32 anstelle einer im Jahre 1820 teilweise eingestürzten frühgotischen Anlage. Am klassizistischen Gotteshaus hatte Karl Friedrich von Schinkel großen Anteil. Es ist eines der reifsten Sakralbauten seiner späten Schaffenszeit. So achtete Schinkel besonders auf den zweckmäßigen Lichteinfall in das Bauwerk. Der 1945 gesprengte Kirchturm beschädigte die Kirche stark.Leider wurde beim Wiederaufbau 1956 auf die von Schinkel gestalteten Emporen verzichtet.
Seit April 1998 kündet der Kirchturm als Stadtwahrzeichen vom engagierter Wiederaufbau. Das die Kirche umgebende Kirchviertel soll in den nächsten Jahren saniert werden. Ein erstes gelungenes Beispiel dafür ist die Alte Dampfbäckerei.

Alte Dampfbäckerei
Sie wurde in der Mitte des vorigen Jahrhunderts als Fabrik- und Gewerbebau errichtet. In dem zweigeschossigen Klinkerbau befindet sich die offene Keramikwerkstatt der Stadt Seelow und eine Begegnungsstätte.
Rathaus
Das Rathaus wurde 1759 niedergerissen und lange Zeit nicht wieder aufgebaut. 1847 wurde das heutige Gebäude als Gericht errichtet. Das Haus ist ein zweigeschossiger Putzbau von neun Achsen nach Entwürfen von Maurermeister Aßmy aus Seelow.
Krugberg und Skulpturen
Seelow liegt am Rande der Lebuser Hochfläche und bietet reizvolle Aussichtspunkte von der Kuppe am Sender, der steinernen Reliefkante an der Gedenkstätte Seelower Höhen oder vom Krugberg in Richtung Werbig. Dort kann man die Plastiken des ersten europäischen Skulpturensymposiums betrachten und zum neu angepflanzten Friedenswald blicken.
Die „Alte Dampfbäckerei” wurde liebevoll restauriert.
Onkel Hen aus Seelow
Ein berühmter Seelower ist der Fuhrmann Heinrich Bierbaum.
Er gehörte zu den 1,4 Millionen Deutschen, die nach Amerika auswanderten. Im Bürgerkrieg zwischen den Nord- und Südstaaten 1861/65 zeichnete sich der Seelower durch Mut und Tapferkeit aus. Lincolns Befreiungsbotschaft von der Sklaverei brachte er in einem achttägigen Gewaltritt von Philadelphia an die pazifische Küste.
„Onkel Hen aus Seelow” gehört jetzt zu jenen legendären Figuren, die alljährlich bei der Militärparade zum Nationalfeiertag am 4. Juli mitgeführt werden.
Der Kampf vor Berlin
Die Seelower Höhen waren am Ende des Zweiten Weltkrieges ein erbittert umkämpftes Gebiet. In den Tagen vom 31. Januar 1945 bis zum 18. April 1945 fielen entlang der Front im Oderbruch über 33000 sowjetische, 12000 deutsche und 5000 polnische Soldaten. Der Ostwall und die Reste der Altstadt Küstrin auf der polnischen Seite, Forts und Bunker zeugen heute noch davon. Die Gedenk-stätte Seelower Höhen gibt mit den noch sichtbaren Spuren des Schlachtfeldes, den deutschen und sowjetischen Kriegs-gräbern einen Eindruck von den schweren Kämpfen. Die Museumsdirektorin Heidemarie Daher sieht die Funktion der Gedenkstätte als Mahnmal für den Frieden: „Wir wollen die Erinnerung an das Leiden der Menschen in Uniform und Zivil wachhalten und von diesem Erbe ausgehend, auch eine Stätte der Begegnung zwischen Deutschen und denöstlichen Nachbarn sein.”
Kriegstechnik des Zweiten Weltkrieges kann man auf dem Freigelände bestaunen.
Nasenbär Charly im Tierpark
Der kleine Zoo Seelow in der Birnenstraße unweit der Tankstelle wurde im Juni 1986 eröffnet. Einst als Hobby-Zoo gegründet, besuchen ihn heute viele Schulklassen und Kindergärten. Gezeigt werden Pferde, Ziegen, Schweine, vor allem Ziergeflügel. Der besondere Liebling der Besucher ist der trollige kleine Nasenbär Charly.
Tierpark-Chefin Monika Friedrich gründete ihren Zoo 1986.
Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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