Interview mit der Bürgermeisterin der Gemeinde Schönfeld/Gölsdorf
In der Doppelgemeinde Schönfelde/Gölsdorf ist immer etwas los. Hier versteht man zu feiern, hat Spaß,
gemeinsam etwas zu machen. Immer mittendrin oder vornedran: die rührige Bürgermeisterin Bärbel Denzer. Mit ihr sprach unser Reporter Klaus Zahn.
Warum lädt man sich die Arbeit auf, ehrenamtliche Bürgermeisterin zu sein?
Bärbel Denzer: Es gibt doch bloß zwei Möglichkeiten. Wenn einem etwas nicht gefällt, kann man meckern. Oder man tut selbst etwas, damit sich die Dinge bewegen.Ich habe mich für das Zweite entschieden.Sich für unsere beiden Dörfer zu engagieren, für die Leute hier, damit wir alle ein bißchen besser leben, das ist eine Aufgabe, die es wert ist, sich dahinter zu klemmen. Aber das kann man nur machen, wenn die Familie voll dahinter steht.
Man erzählt sich, daß es hier ein recht bewegtes und lustiges Dorfleben gibt. Was geht da so ab?
Bärbel Denzer:
Bei uns ist das ganze Jahr über etwas los. Da ist einmal unser Faschingsverein, der für viel Rummel in der Fünften Jahreszeit sorgt.Spaß und gute Laune sind Trumpf. Locker schaffen wir da zwei Veranstaltungen mit je 130 Leuten. Im vergangenen Jahr waren wir sogar mit einer Veranstaltung in Fürstenwalde. Unser Chor sorgt das Jahr hindurch für den guten Ton und hat außerdem das Dorffest im Griff. Der Bauernverband kümmert sich maßgeblich um das Dorf- und Erntefest sowie um Oster- und Herbstfeuer. Derzeit wird unser Kulturhaus saniert. Nach dreißig Jahren war das einfach nötig. Danach kann auch unser Tischtennisverein wieder aktiver werden. Übrigens besten Dank an Erna und Horst Miethke, die sich viele Jahre um das Kulturhaus gekümmert haben, als sei es ihr Eigentum. Ohne die beiden hätten wir das Haus bestimmt nicht so lange nutzen können.
In Müncheberg „zittert” man alljährlich zum Stadtfest vor den Gölsdorfern. Was passiert da eigentlich?
Bärbel Denzer:
Na ja, zittern ist vielleicht zuviel gesagt, schließlich werden wir in jedem Jahr wieder eingeladen. Vor vier Jahren ging es los, da bekamen wir unsere erste Einladung zu den „Hallo, Nachbar Spielen” in Müncheberg. Drei Tage geht es dann hoch her. Die Gemeinden schicken Mannschaften aus Erwachsenen und Kindern gemischt ins Rennen. Mit dem Skatturnier am Freitagabend beginnt die Sache und setzt sich am Sonnabend und Sonntag mit allerlei lustigen Geschicklichkeits- und Sportspielen fort. Die anderen Dorfbewohner unterstützen ihre Mannschaften nach Kräften und stellen die eigenen Gemeinden vor. Unsere Infobude hat der Chor gestaltet und auch da einen ersten Platz bekommen. Ja und die Gölsdorfer Mannschaft hat den von der Stadt Müncheberg gestifteten Pokal schon dreimal gewonnen. Nun gehört er uns. Darauf sind wir mächtig stolz. Auf jeden Fall sind wir im nächsten Jahr wieder mit dabei, denn dieses Wochenende macht riesig Laune und die Fete hinterher ist gigantisch.
Haben Sie sich als Gemeinde etwas besonderes für den Beginn des neuen Jahrtausends vorgenommen?
Bärbel Denzer:
Ginge es nach mir, würde ich sofort Straßen, Gehwege und Straßenbeleuchtung in Ordnung bringen lassen. Das Gemeindebüro in Schönfelde würde ich ebenfalls auf neuesten Stand bringen lassen. Aber statt mehr Geld den Gemeinden zu lassen werden die Gemeindeabgaben erhöht. Der Kreis stopft seine Schuldenlöcher mit unserem Geld und uns bleibt immer weniger. Die kleinen Gemeinden haben da besonders große Probleme. Leider bleibt da nicht viel Raum für große Zukunftsprojekte.
Was wünscht sich die Bürgermeisterin am meisten und worüber ärgert sie sich?
Bärbel Denzer:
Sehr wünsche ich mir vereinfachte und praktikablere Verfahren bei der Vergabe von Fördermitteln. Mit dem gleichen Geld ließe sich viel mehr bewegen.Verärgert bin ich über Leute, die nur zu meckern haben, selbst aber wenig einbringen, über Leute, die nicht offen und ehrlich sind, sondern hinter dem Rücken reden. Das bringt mich auf die Palme.
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