Zum Nulltarif in die Therme!

Templin ist immer für eine Schlagzeile gut. Kostenloser innerstädtischer Nahverkehr, eine neue Badelandschaft, man spürt, dass sich in der Stadt was tut. Von Bürgermeister Ulrich Schoeneich (50) wollte Reporterin Antje Hartmann näheres über die Entwicklung in Templin wissen.

Was ist das Besondere an Templin?
Ulrich Schoeneich: „Templin bietet mit seiner Mischung aus einem mittelalterlichen Stadtkern und einer wunderschönen Seen- und Waldlandschaft im Altkreis Templin ein ideales Natur- und Kulturerlebnis. Die gewässerreiche Umgebung mit 180 Seen und die gerade mal 35 Einwohner pro Quadratkilometer stehen für natürliche und idyllische Landschaft. Wir sind sehr stolz, dass Templin seit dem letzten Jahr ein unbefristet staatlich anerkanntes Heilbad geworden ist.“

Wie sieht es im touristischen Bereich in Templin aus?
Ulrich Schoeneich: „Wir sehen im Tourismus die Entwicklungschance für unsere Region. Im letzten Jahr konnten wir nach zweijähriger Bauzeit die hochmoderne Natur Therme Templin als Gesundheits- und Erlebnisbad eröffnen. Hier kommt jeder auf seine Kosten, ob die Kinder 98 Meter oder 102 Meter runterrutschen, die Eltern sich in den verschiedensten Saunalandschaften erholen oder die Großeltern ihren ambulanten Kuren fröhnen, alles ist möglich. Wem eher nach Surfen, Tauchen oder einer schnellen Fahrt auf der Kartbahn ist, der wird in Templin ebenfalls fündig. Unser Freizeit- und Kulturangebot ist umfangreich und wird ständig den Wünschen der Gäste angepaßt.“

Hat sich das 1997 ins Leben gerufene Projekt „Fahrscheinloser Busverkehr“ bewährt und steht das Angebot noch?
Ulrich Schoeneich: „Das Angebot hat sich sogar erweitert. Seit dem letzten Jahr kann man zusätzlich in die vier Ortsteile außerhalb von Templin fahren. Wir wollen damit eine attraktive Verbindung zwischen Umgebung und Innenstadt schaffen. Dafür übernimmt die Stadt gern das Geld für den Fahrschein, denn schließlich fördert jeder Besucher die Wirtschaft und damit Arbeitsplätze.“

Die Templiner Schleuse ist nach wie vor nicht passierbar. Was gedenkt die Stadt dagegen zu tun?
Ulrich Schoeneich: „Wir sind sehr daran interessiert, dass die Schleuse so schnell wie möglich betriebsfähig ist, schließlich gelangt man auf diesem Weg bis an das Templiner Seenkreuz. Sie befindet sich aber auf einer Bundeswasserstraße und gehört somit dem Bund. Die letzte Entscheidung über eine etwaige knapp sechs Millionen Mark teure Sanierung fällt der Bundestag. Wenn wir Glück haben, dann wird die Schleuse 2002 im Haushaltsentwurf berücksichtigt.“

Welche großen Investitionen stehen in der nächsten Zeit an?
Ulrich Schoeneich: „Das Jahr 2001 steht bei uns für neue Projekte. Ein privater Investor aus München baut für 95 Millionen Mark eine komplette Westernstadt. In diesem Rahmen sollen eine Feriensiedlung mit 500 Betten, die Anlegestelle „Marina“ zum Rödeliner See und alle wichtigen Einrichtungen, die Cowboys so brauchen, um richtige Typen zu sein, entstehen. Templin möchte außerdem wieder die Schulstadt werden, die es Anfang des 20. Jahrhunderts einmal war. 1905 gab es hier die erste private Vorschule Deutschlands. 1912 zog das Joachimsthalsche Gymnasium aus der Hauptstadt nach Templin. Die Eliteschüler sollten schließlich lernen und nicht durch die Metropole Berlin schlendern. Wir wollen diese historische Schule wieder als überregionales Gymnasium herrichten und sparen schon kräftig für die Sanierungskosten. Dank Unterstützung durch das Land soll außerdem eine Straße um den Stadtkern herum entstehen und die Verkehrsberuhigung der Innenstadt ermöglichen.“

Ihr persönlicher Tipp für einen Kurztrip nach Templin?
Ulrich Schoeneich: „Ganz einfach. Sie kaufen sich für 29 Mark ein Bahnticket für den Regionalexpress von Berlin nach Templin und zurück. Eigentlich nichts Besonderes, denken Sie, aber der Clou kommt noch: Dieses Ticket ist gleichzeitig eine Eintrittskarte für einen kostenlosen dreistündigen Aufenthalt in der Therme. Sie würden sonst für diese Zeit pro Erwachsenen 18 Mark und pro Kind nochmal zehn Mark bezahlen. Da lohnt sich die Fahrt mit der Bahn in Kombination mit dem freien Eintritt auf jeden Fall.“

In Templin dreht sich alles ums Wasser – egal ob in der Natur Therme Templin oder auf den Gewässern rund um Templin (Foto unten).

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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