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Von Lübbenau, dem Spreewald, Kahnfahrten, von herrlicher Natur und den unzähligen Fließen reden die Leute. Viele waren selbst da. Aber die Region Vetschau? Braunkohle, Kraftwerk, Industrie! Da soll man hin? Selbst wenn das Kraftwerk abgeschaltet und der Bergbau eingestellt ist? Ja, es lohnt sich, hier einen Besuch einzuplanen. Ein kleiner Bummel durch die Spreewaldstadt soll Appetit auf mehr machen.Beginnen wir den Rundgang an der Stadtverwaltung Vetschau. Die befindet sich im Stadtschloß und das wiederum im dazugehörigen Park an der Schloßstraße.Anstelle eine ehemaligen Wasserburg wurde der siebenseitige Putzbau 1540 errichtet. Neben dem Schloß befindet sich das Kavaliershaus. Seit 1920 gehören das Schloß und das Kavaliershaus der Stadt. Selbst wenn man keine Amtsgeschäfte zu erledigen hat, kann sich ein Besuch hier lohnen, dann nämlich, wenn im Schloß ein Konzert stattfindet. Ansonsten bleibt der herrliche alte Park, der Raum für entspannende Spaziergänge bietet. Gleich nebenan, in der Schloßstraße 8, fällt ein wunderbar restauriertes altes Fachwerkhaus auf. Es ist das älteste Gebäude der Stadt, steht unter Denkmalschutz und stammt aus dem 18. Jahrhundert. Es lohnt sich durchaus, einmal einen Blick auf den Hof zu werfen. Dort kann man den originalgetreu restaurierten Laubengang bewundern.Der Schloßstraße weiter folgend, gelangt man zur vielbeschriebenen Wendisch-Deutschen Doppelkirche, deren Turm weithin sichtbar ist. Die deutsche Kirche wird als Stadtkirche noch heute von der evangelischen Gemeinde genutzt. Der wendische Teil beherbergt Ausstellungen zur Region. Hier finden auch Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt. Sie soll zu einem kulturellen Zentrum der Region werden.Von hier aus sind es nur ein paa Schritte bis zum Markt. Die Fassaden der liebevoll sanierten Häuser sind ein echter Schmuck für den Platz. Besonders fällt die repräsentative Fassade eines Jugendstilhauses an der Ostseite des Marktes auf. Auf der gegenüberliegenden Seite dominiert der Ratskeller den Platz.Nun geht es einige Meter die Richard Hellmann Straße entlang bis zur Karl Marx Straße. Die Hellmannstraße ist nach dem am 22. Juni. 1876 hier geborenen Richard Hellmann benannt. Der Sohn eines Sattlermeisters wurde Kaufmann. Sein Weg führte ihn unter anderem nach Amerika, wo er die Tochter eines Delikateßwaren- händlers heiratete. Jetzt kamen ihm seine bereits in Deutschland erworbenen Kenntnisse bei der Mayonnaiseherstellung zugute. Die von ihm kreierte Mayonnaise begeisterte Amerika und entwickelte sich zu einer weltweit bekannten Marke. Hellmann verdiente recht ordentlich daran. Doch die Hellmannstraße erhielt ihren Namen wohl eher, weil sich der Namensgeber aus der Ferne noch immer um seine Heimatstadt verdient machte und unter anderem eine Turnhalle, einen Tennisplatz und die Restaurierung des Rittersaales im Schloß be- zahlte.Außerdem übergab er der Stadt eine Stiftung, mit der soziale Projekte unterstützt werden sollten. Diese Stiftung ist übrigens am 1. Februar 1995 wieder gegründet worden.Die Stadtväter ernannten Hellmann am 21. September 1927 zum Ehrenbürger. Doch zurück zum Stadtbummel. Wir biegen rechts in die Karl Marx Straße ein und gelangen geradewegs über die Bahnhofstraße zum Roten Platz. Hier ist eine moderne Gestaltung mit einem Kreisverkehr entstanden. Gemeinsam mit den sanierten beziehungsweise neu gebauten Häusern rund um den Platz, ist damit eine neue Sehenswürdigkeit der Stadtgeschaffen worden.Während der Bauarbeiten wurde der mittelalterliche Hospitalfriedhof entdeckt. Diese baubedingte Öffnung der Begräbnisstätte schaffte die einzigartige Möglichkeit zu archäologischen Untersuchungen und zur Dokumentation.So konnten eine Vielzahl an Informationen zu frühneuzeitlichen Bestattungsformen, zur Bevölkerungsstruktur sowie anthropologische Daten gewonnen werden.Weiter geht es Richtung Autobahn. An der Drebkauer Stra- ße machen wir halt undstatten dem Niederlausitzer Weißstorch-Informationszentrum einen Besuch ab.Hier erfährt man alles über Adebar und seine Lausitzer Sommerresidenz.Übrigens ist man hier sehr indiskret. Eine Kamera, installiert an einem Nest auf dem Gelände des Informationszentrums, verfolgt das Familienleben der Störche. Zudem werden diese Bilder im Internet verbreite: Unter http://www.storchennest.de kann man weltweit online verfolgen, wie aus dem Ei ein Storch wird, der für die Reise im Herbst gen Süden gerüstet ist. | ||||
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