Beim Bummel durch Zossen entdeckt
Üblicherweise beginnt man einen Orts-Rundgang am Bahnhof und auch wir starten hier. Bewegung ist immer in Zossen. Kein Wunder, führen doch die B 96 in Nord-Süd-Richtung und die B 246 in Ost-West-Richtung mitten durch das Städtchen.

Dazu kommen die Eisenbahn und der Nottekanal, der insbesondere früher seine Bedeutung für den Gütertransport hatte. Vor allem die Lage an den wichtigen Nord-Süd- und Ost-West-Verbindungen war es, die das Schicksal der Stadt beeinflußten. Neben den im Mittelalter üblichen Stadtbränden vernichteten die in Jahrhunderten einquartierten, durchziehenden und marodierenden Armeen viele historische Zeugnisse.Man muß schon etwas genauer hinsehen und das sollte man auch tun.

Vom Bahnhof aus, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut wurde, wenden wir uns nach rechts, laufen die Bahnhofstraße entlang. Direkt vor dem Nottekanal biegen wir für einen kleinen Abstecher nach rechts ab. Auf einem Betriebsgelände sehen wir die bizarr wirkenden Überreste der Oertelschen Kalkbrennöfen. Sie stehen unter Denkmalschutz, schrieben sie doch einst Zossener Industriegeschichte. Noch bis 1922 wurde hier Kalk gebrannt. Zahllose Tonnen des Baustoffs sind in Berlin verbaut worden. Der Nottekanal war sozusagen die Ver- und Entsorgungsader für die Fabrik.

Wieder zurück auf der Bahnhofstraße überqueren wir diese und kommen in den Stadtpark. Das Häuschen am Eingang beherbergt die „Kleine Galerie“, in der wechselnde Ausstellungen mit Werken regionaler Künstler zu sehen sind.

Während sich auf dem Nottekanal die Enten und Schwäne tummeln, schlendern wir Richtung Kirchstraße, vorbei an Springbrunnen und Mahnmal. Nach einem Blick auf die Skulptur linker Hand finden wir doch noch ein Stück Mittelalter. Von einem prächtigen Efeu umrankt stehen da die Reste der einstigen Festungsanlage Zossens. Der Großteil davon wurde Opfer des Dreißigjährigen Krieges.Nach dem Verlassen des Parks findet sich links auf der gegenüberliegenden Straßenseite das Landratsamt im ehemaligen Schloß, einem eher trist und schmucklos wirkenden Bau.

Beim Bummel durch Zossen gbt es einiges zu entdecken.
Wir aber wenden uns nach rechts. Mächtig dominiert da schon der Turm der Dreifaltigkeitskirche die Silhouette. Der langgestreckte barocke Saalbau der Kirche stammt aus dem Jahre 1739 und wurde 1873 verändert. Der Kirchturm kam erst im Jahre 1878 dazu. Seit 1997 erstrahlt das Bauwerk wieder in alter Schönheit.Nun ist man gleich auf dem Markt, der vom 1858 erbauten Rathaus beherrscht wird. Dahinter gelangen wir über die Baruther Straße durch die „Kietz“ genannte Siedlung. Sie soll nach der Vertreibung der Wenden zur Zeit Albrecht des Bären entstanden, aber erst 1809 eingemeindet worden sein.Vorbei am Friedhof sollte man sich den Wasserturm besehen. Das imposante Bauwerk stammt aus dem Jahr 1898 und war immerhin noch bis 1994 für die Wasserversorgung der Zossener im Einsatz.Wir biegen nun rechts ab, wandern vorbei an Amtsgericht und Krankenhaus, das, 1896 erbaut, auch schon mehr als hundert Jahre auf dem Buckel hat, biegen dann links in die Weinberge ein und besuchen eine der ältesten Bauten Zossens. Im Jahre 1750 als Schankstätte errichtet, war der „Alte Krug“ noch bis 1982 bewohnt. Nun ist das Gebäude ein Museum und ermöglicht Einblick in die Lebensverhältnisse der Menschen der Region in längst vergangene Zeiten.
Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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