Last und Lust des Amtsdirektorseins
Ein pflichtbewußter Mensch muß man schon sein, als Amtsdirektor und fleißig dazu. Schließlich hat man so allerhand zu tun, als hauptamtlicher Beamter auf Zeit.

Da wird man vom Amtsausschuß für acht Jahre gewählt, aber man kann auch abgewählt werden. Wer will das schon.

Da sind Beschlüsse des Amtsausschusses durchzuführen.

Da ist die Verwaltung zu leiten und zu organisieren, die Aufgaben, die der Amtsausschuß stellt zu erfüllen.

Das Amt ist gesetzlich in Rechts- und Verwaltungsgeschäften zu vertreten.

Zu repräsentieren hat man auch. Und dann hat man seinem Vorgesetzten, dem Amtsausschuß, sogar auf die Finger zu gucken, denn wenn da ein Beschluß gefaßt wird, der gegen geltendes Recht verstößt, hat ihn der Amtsdirektor zu beanstanden.

Unser Reporter vor Ort Klaus Zahn.
Das Gehalt richtet sich nach der Bevölkerungszahl und der Dauer der Angehörigkeit im öffentlichen Dienst. Aus dem Innenministerium ist zu erfahren, daß die Bezüge bei 5001 bis 10000 Einwohnern zwischen 4667 und 7650 Mark, bis 15000 Bürger so zwischen 6077 und 8531 Mark, bei bis 20000 Einwohnern zwischen 6711 bis 8899 Mark und so weiter liegen.Und: Als Beamter hat man außer dem halben Krankenkassenbeitrag keine Sozialabgaben, da gehen nur die Steuern weg.

Geld und Funktion verpflichten und so legt sich Amtsdirektor Dr. Hartmut Klucke für das Amt Zossen mächtig ins Zeug. Er hört nicht einmal dort auf, wo es für ihn nichts mehr zu tun gibt. So wollte er beispielsweise die vorliegende Broschüre nicht nur kostenlos nicht haben. Nein viel besser, er verpasste seiner Verwaltung einen Maulkorb. So hält er sogar zurück, was er von Gesetzes wegen sagen müsste. Welche Ämter haben sie in der Amtsverwaltung und wie heißen die Leiter? – Sagen wir nicht! An wen muß sich ein Bürger Ihres Amtes wenden, wenn er eine Straße aufgraben will, eine Bescheinigung braucht oder sein Kind in der Kita anmelden will? – Sagen wir nicht! Und warum sagen Sie es denn nicht? Sagen wir nicht!

Im Amt Zossen hat der Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit, Mario Schumann, keine Chance der Informationspflicht nachzukommen. Macht ist eben etwas Schönes.

Selbst auf die Gefahr hin, der Bürger wird nicht oder gar falsch informiert. Ganz abgesehen von einem eigenartigen amtlichen Verständnis von Pressefreiheit und Transparenz der Verwaltung.

Oder stecken da vielleicht ganz andere Interessen dahinter? Denn zu den Aufgaben eines Amtsdirektors gehört es, ganz gleich wie hoch er besoldet wird, keinesfalls, die Arbeit der Presse zu behindern und auch nicht durch Informationspolitik in den freien Markt der Publikationen einzugreifen.

Deshalb zum Schluß der Rat: Bei Fragen oder Fehlern, die wir außerordentlich bedauern, rufen Sie Ihren Amtsdirektor an und befragen Sie Ihre Verwaltung.

Ihr Klaus Zahn

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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