Gutes Terrain für den Metallbau
Die Entwicklung der Wirtschaft ist entscheidend für die Lebensqualität einer Region. Welche Aufgaben hat das Grimmener Amt für Wirtschaftsförderung sich gestellt, wollte unser Reporter Klaus Zahn von dessen Amtsleiter Rolf Bandelin wissen. Worin bestehen die Hauptaufgaben des Amtes für Wirtschaftsförderung? Rolf Bandelin: Gemeinden sind immer auch Wirtschaftsstandorte. Hier leben Men- schen, die wollen arbeiten, um sich ihre Bedürfnisse zu erfüllen.Unternehmen werden genau dazu gebraucht. Und letztlich zahlen arbeitende Menschen und Unternehmen Steuern, die die Kommune zur Entwicklung benötigt. Das Amt für Wirtschaftsförde- rung hat die vorrangige Aufgabe, Investoren in die Region zu bringen. Dabei geht darum, die notwendige Infrastruktur zu schaffen, die für Gewerbe und Industrie erforderlich ist. In Grimmen stehen ein voll erschlossenes Gewerbegebiet von 60 Hektar sowie das Industriegebiet der ehemaligen Erdölverarbeitung zur Verfügung. Wer hilft,wenn man einen Gewerbebetrieb eröffnen will?
Rolf Bandelin
: Auf jeden Fall steht das Amt für Wirtschaftsförderung mit Rat und Tat zur Seite. Wir prüfen die Rahmenbedingungen und die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Ansiedelung. Sollte die Entscheidung negativ für den Investor ausfallen, versuchen wir, Alternativen zu finden und eine Ansiedelung, möglicherweise an anderem Ort in der Region, zu unterstützen.Welche Fördermittel gibt es wofür und woher? Rolf Bandelin: Die Entscheidung und Ausreichung von Fördermitteln erfolgt grund- sätzlich über das Wirtschaftsministerium. Wir können als örtliche Wirtschaftsförderung auf günstige Sonderkredite der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz „KfW“, verweisen.Gibt es, insbesondere aus Sicht vorhandener qualifizierter Arbeitskräfte, Wunschbranchen, die sich hier ansiedeln sollen?
Rolf Bandelin:
Die Metallbranche sei da zu nennen, schließlich haben wir qualifizierte Leute aus dem ehemaligen Erdölbetrieb. Die Lage Grimmens prädestiniert die Stadt als Standort für die Veredelung landwirtschaftlicher Produkte sowohl für den Lebensmittel- bereich aber auch darüber hinaus. Allein wenn ich an die Möglichkeiten des Rapses und seiner industriellen Verwendung denke, sehe ich viele Chancen.In unserer Region gibt es außerdem reiche Lehm- und Tonvorkommen. Die neuen Technologien eröffnen sehr interessante Horizonte für Verarbeitung und Veredelung dieser Materialien beispielsweise im Wohnungs- und Geschäftsbau.Warum sollte man sich gerade in Grimmen niederlassen?Rolf Bandelin: Da ist zunächst die hervorragende infrastrukturelle Situation zu nennen, die sich durch die künftige Anbindung an die Autobahn A20 noch verbessern wird. Das Angebot an Bauflächen ist gut. Stadt und Gewerbegebiet sind erweiterungsfähig. Doch auch die Lebensqualität hat sich deutlich verbessert.Dabei helfen Förderprogramme wie das Programm zur Wohnumfeldgestaltung, das Städtebauförder- programm zur Altstadt- sanierung und das Programm für Geh- und Radwege.
„Polizisten“ auf „Taubenjagd“
Neben der Überwachung der Verwaltung kümmert sich das Hauptamt um die „Zukunftsbereiche“ Schule, Sport und Kultur.Über dieses Themengebiet sprachen wir mit Hauptamtsleiter Burkhard Böschen.Die Jugend ist die Zukunft,heißt es Welche Zukunftspläne verbinden sich in Grimmen mit der schulischen Bildung? Burkhard Böschen: Die Struktur der Schullandschaft der Stadt Grimmen beginnt sich zu wandeln. Derzeit haben wir drei Grundschulen, zwei Realschulen und eine Haupt/Realschule. Die rasant zurückgehenden Kinder- zahlen zwingen dazu, die Zahl der Schulen dieser Entwicklung anzupassen. Im Bereich Sport hat Grimmen doch allerhand zu bieten.
Burkhard Böschen:
Wir haben neun Sportvereine. Mit fast 400 Mitgliedern ist der Grimmener Sportverein mit seinen Sektionen Fußball, Basketball und Volley- ball der größte. Der Handballsportverein Grimmen 1992 e.V. folgt mit 350 Mitglie- dern. Im Polizeischützenverein ist ein amtierender Deutscher Meister im Tontauben- schieße. Aus allen drei Vereinen sind Mitglieder in der entsprechenden Landesliga- vertreten.Als Publikumsmagnet erweisen sich die jährlich zwei Rennen der Stock- car-Legion,die immer gut zehntausend Zuschauer anziehen.Auch der rührige Kegel- verein Grimmen 1950 e.V. schreibt lokale Sportgeschichte. Zahlreiche Landesmeis- ter sowie Landesauswahlspieler kommen von hier.Übrigens finden bei uns jährlich
Entscheidungen im Traktorpulling statt. 1999 brennt die Luft beim EM-Lauf im Hexenkessel von Appelshof.Bei soviel Sport, denkt da noch jemand an die Kultur?Burkhard Böschen: Auch hier haben wir sehr viel zu bieten. Höhepunkte wer- den das Volks- und Schützenfest im Rahmen des zehnten Geburtstags des Polizei- schützenvereins sowie das vom Verein der Gewerbe- treibenden organisierte Stadt- fest sein.Immer was los ist in unserem Stadtkultur- haus:Ich nenne nur die Schlager- bühne von Radio MV, Künstlerauftritte, Famili- entanz,Weihnachtsfeiern oder die vom Kulturbund organisierten Schriftstellele- sungen. Die Stadt unterstützt diese Aktivitäten nach besten Kräften und kann bei einer Reihe von Veranstaltungen auch mit finanziellen Förderungen zum Gelingen beitragen.Das Grimmener Jugend blasorchester konnte bereits zahlreiche Preise, auch im Ausland, erringen. Der Stadtchor Grimmen ist beim Chorwettbewerb 1999 in Paris dabei. Immer wieder beliebt sind die Auftritte unserer Blasmusik und des Chors der Volkssolidarität. Zur Jahrtausendwende gibt es eine Riesen- silvesterparty vor dem Kulturhaus zusammen mit dem Grimmener Jugendring.
Das Interview führte Klaus Zahn.
Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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