„Beschwerliche“ Landverbindung
Malchow kann auf eine mehr als 1000jährige Geschichte zurückblicken. Bereits anno 955 soll Otto der Große hier eine entscheidende Schlacht gegen die Wenden siegreich geführt haben. Der Feste „Malchou“, auch „Malachou“ oder „Melicou“ genannt, fiel damals eine besondere Bedeutung „zur Zeit des Untergangs des Heidentums“ zu.
Die siegreichen Kreuzritter zerstörten nach der Einnahme von Malchou drei Monate lang ringsum die Städte und Dörfer der Wenden. Auch die Stadt Malchow blieb davon nicht verschont.

Doch fast 500 Jahre friedliche Entwicklung ließ Malchow aufs Neue erblühen. Nikolaus, Fürst von Werle, verlieh am 14. März 1235 den Bürgern Malchows das Schwerinsche Stadtrecht.

Erst seit 1846 ersetzt ein Erddamm die alte Fährverbindung und führt die Inselstadt mit Kloster Malchow zusammen.
Zwei feste Brücken verbanden schließlich die Inselstadt mit dem Festland. Doch mit der langen „Stadtbrücke“, hatten die Stadtväter ihre Sorgen. Immer wieder fehlte es an Geld, die „beschwerliche Brücke“ auszubessern. Der Dreißigjährige Krieg tat sein übriges, so daß der Chronist vermerken mußte, „die lange Brücke ward im Jahre 1637 ruiniert“.

Auch in der Folgezeit war für die Wiederherstellung kein Geld zu erlangen. Das traf die Stadt empfindlich. Entgingen ihr doch die Zollabgaben Reisender. Von 1724 bis 1846 gab es einen Fährdienst, der nach einer Ausschreibung jeweils für drei Jahre vergeben wurde. Katastrophal waren zwei Brände, die innerhalb von nur 30 Jahren die Stadt fast vollständig zerstörten. Beim großen Brand 1697 verlor Malchow Rathaus, Kirche und Stadttore; auch alle Urkunden und Akten wurden vernichtet.

Noch im Wiederaufbau begriffen, brannte die Stadt 1721 zum größten Teil von neuem ab. Erst danach kam es zur Bebauung des Festlands, seitdem gibt es eine Neustadt mit dem „Neuen Markt“ und die Altstadt auf der Insel. Trotz der Rückschläge erfuhr Malchow einen wirtschaftlichen Auschwung. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts gingen wieder fast 100 Tuchmachermeister ihrem Gewerbe in der Stadt nach.

Die Tuchmacherei hat in Malchow lange Tradition. Bereits 1320 sollen Malchower Bürger mit Tuchen nach Rostock gehandelt haben. Malchower Tuchmacher ließen die Stadt berühmt werden für ihr Handwerk. In dessen Gefolge siedelten sich weitere Gewerke an und brachten Malchow zum Erblühen.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


Impressum | Datenschutz