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Wer am Autobahnkreuz Mainz A60/A63 über die Bundesstraße 40 kommend am Pariser Tor in die Geschwister Scholl Straße einbiegt, der begibt sich auf den direkten Weg nach Hechtsheim.
1969 wurde der Ort nach Mainz eingemeindet und ist heute der interessanteste Gewerbestandort der Landeshauptstadt. Der Charakter von Hechtsheim wird noch heute durch aktive Landwirtschaft und Weinbau geprägt. Mit seinen gewundenen und sich gabelnden Straßen, seinen Sackgassen und heimeligen Wegen, seinen Höfen und Gebäuden aus den vergangenen drei Jahrhunderten hat sich das 1000-jährige Dorf genügend Identität bewahrt, um vertraute Heimat zu bleiben. Der Ortskern liegt im wasserreichen, heute verhüllten Tal des Schinnergrabens. Die Landwirtschaft ist auf den Kartoffel- und Zuckerrüben - Anbau spezialisiert.
Der Weinanbau, an den Westhängen von Hechtsheim und der Laubenheimer Höhe konzentriert, spielte bereits vor über 800 Jahren eine wichtige Rolle. So wird im Jahr 1190 ein Weinmarkt erwähnt, der im Zentrum des Ortes auf dem Lindenplatz stattfand. Bereits 808 ist in Urkunden des Reichsklosters Lorch in karolingischer Zeit vom örtlichen Weinanbau die Rede. Das Kloster Eberbach und das Mainzer Victorsstift werden in Urkunden von 1143, 1190 und 1207 als Weinbergsbesitzer in Dulcinesheim ausgewiesen. Die Gemarkung Dulcinesheim ging im 14. Jahrhundert nach der Aufgabe des Dorfes in Hechtsheim und Bodenheim auf. Mit der Urkunde von 1190 übergab der Mainzer Erzbischof Kardinal Konrad von Wittelsbach den Weinmarkt in seinem Dorfe Hechtsheim an das Mainzer St. Stephanstift. Heute wachsen auf etwa 15,15 Hektar Anbaufläche über 83000 Rebstöcke. Viel Grund zu feiern etwa mit dem Hechtsheimer Weinfest Am Kirchenstück am ersten Wochenende im Juli und am zweiten Wochenende im September mit den Winzertagen.
Rainer Weinand
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