Wasser und Theater
Aus Wasser Geld zu machen – das schafften die Bürger von Bad Lauchstädt wie kaum andere. Schon kurz nach der Entdeckung der Heilquellen sprudelte hier nicht nur das Wasser, sondern auch das Geld.
Zu verdanken ist das der schnellen Reaktion der damaligen Landeschefin. Schon kurz nachdem der hallesche Professor Friedrich Hoffmann 1700 zufällig die Heilquelle entdeckt hatte, verfügte Herzogin Erdmuthe Dorothee von Sachsen-Merseburg, die Quelle zu „fassen“. Ein reger Bädertourismus war die Folge: Erst kam die Prominenz, dann in ihrem Gefolge die Kultur: Seit 1761 soll in „Schimpf's Scheune“ im Strohhof Theater gespielt worden sein. Der Weimarer Theaterdirektor Belemo erhielt 1785 die Erlaubnis, ein hölzernes Komödienhaus zu errichten. Johann Wolfgang von Goethe übernahm 1791 die Leitung des Weimarer Hoftheaters, das auch in Bad Lauchstädt künftig regelmäßig spielte.
Im Winter spielte man in Weimar, im Sommer in Bad Lauchstädt. Neben den Kurgästen strömten Theaterbegeisterte aus der Region zu den Vorstellungen. Am 26. Juni 1802 konnte schließlich die eigene Spielstätte des Dichterfürsten mit seinem Prolog „Was wir bringen“ und Mozarts Oper „Titus“ eingeweiht werden.Mit Richard Wagner, Gerhart Hauptmann und Max Liebermann war hier die Creme deutscher Bühnenkünstler aktiv. Daran knüpfte der Theaterverein an, der, die Kriegsjahre ausgenommen, ab 1909 jährlich stattfindende Festspiele organisierte.
Nach dem Hochwasser 1965 wurde der gesamte Kurkomplex und das Goethetheater restauriert und 1968 mit Festspielen neu eröffnet.
Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
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