Teuflische Angelegenheit
Es ist schon wahr, wenn man vom Harz als sagenumwoben spricht. Zahlreiche Legenden und Geschichten erzählt man sich. Hexen, Geister und vieles mehr spukt durch die Landschaft.

So wundert es auch nicht, daß Blankenburg ebenfalls seine Geschichten hat. Es muß schon ziemlich lange her sein, da sich der liebe Gott und sein Widerpart, der Teufel, um das wunderschöne Stückchen Erde rund um Blankenburg stritten. Einigen konnten sich beide nicht, dickköpfig wie sie nun mal waren, wem es denn gehören sollte.

Meist, wenn der Teufel im Spiel ist, gibt es einen Deal, denn der Teufel ist ja bekannt für „Geschäftchen“. So war es also auch hier. Die Chefs der beiden Welten einigten sich so: Alles was der Teufel in einer Nacht, bis zum ersten Hahnenschrei, mit einer Mauer umstellen und einschließen könne, solle ihm gehören.

Gesagt getan, der Gehörnte legte sich mächtig ins Zeug und schuftete wie ein Wilder. Die Felsbrocken flogen nur so durch die Luft. Sorgsam aufeinandergestapelt entstand eine Mauer, die wuchs und wuchs.

Die Sache sah gar nicht schlecht aus für den Boß der Unterwelt bis.... ja, bis eine Bäuerin des Weges kam. Sie war auf dem Weg zum Markt. Im Gepäck trug sie einige Hähne bei sich, um sie zu verkaufen. Es kam, wie es kommen mußte, einer der Hähne krähte aus vollem Halse.

Als dies der Teufel hörte, erschrak er sich bis ins Mark. Er glaubte, die Nacht sei bereits vorbei. Vor Wut schnaubte er wie tausend Rösser und zerschlug seine schöne fast fertige Mauer. Mit einer Mischung aus Zorn und Gram verschwand er in einer riesigen Schwefelwolke und ließ sich hier nicht wieder blicken!

Die Luft ist inzwischen längst wieder sauber, Fachleute attestieren sogar ein mildes Schonklima. Ohne Angst vorm Teufel läßt es sich vortrefflich spazierengehen. Die Reste von des Teufels Werk und Wutausbruch lassen sich heute als bizarre Felsgebilde bestaunen. Auf knapp vier Kilometer Länge erstreckt sich der reizvolle Höhenzug der Teufelsmauer im Südosten der Stadt.
Wer genügend Phantasie hat, dem fallen beim Betrachten der Felsen bestimmt noch viele nette Geschichten ein.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


Impressum | Datenschutz