Gerbstedter Land |
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Freist Vielleicht leitet sich der Name des ehemaligen Slawendörfchens von vres, übersetzt Heidekraut ab.So genau weiß das heute niemand mehr. Jedenfalls wurde es 992 erstmals urkundlich erwähnt, zu danken war dies der Stiftungsurkunde für das Kloster Walbeck. |
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Ortswahrzeichen sind die denkmalgeschützte Johanniskirche und das malerische alte Pfarrhaus. Allerdings waren die Slawen kaum die ersten Siedler, Funde im Tal um Freist beweisen, daß sich hier schon zur Steinzeit Menschen tummelten. | |||||||||||||||||||
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Friedeburg Auch Friedeburg war wohl schon zu Urzeiten als Wohnort beliebt. Später kamen die Germanen, wovon Waffenfunde aus dem 7. Jahrhundert zeugen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1183 als Vredeberch, später ließ sich hier eine Nebenlinie der Mansfelder Grafen nieder, die dann auch Hoyerswerda gründeten. Lange Zeit, nämlich von 1540 bis 1780 bestimmten die Grafen von Luxemburg die Geschicke des Ortes. Schön früh sprachen Chroniken von der recht gesegneten Gegend, sowohl was den Ackerbau als den Wiesewachs anbelangt, so der Historiker Eusebius Christian Francke um 1723. Der Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock verbrachte hier seine Jugendjahre. |
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Ortswahrzeichen sind natürlich die überdimensionalen Kornflaschen, die mit dem Schnaps aber wenig zu tun haben: Vielmehr handelt es sich um größtenteils unteriridische Silos, in denen das Getreide für die in der dortigen Kupferhütte tätigen Familien gelagert wurde.
Vorbilder dafür sind übrigens in der Mittelmeerregion anzutreffen. Frühgeschichtliche Funde zeugen von bronzezeitlichen Siedlern. Bereits 1455 kam es zum Kupferabbau, der aber erst ab 1740 richtig in Schwung kam. Zu Friedeburgerhütte gehört Adendorf, das früher durch ein Rittergut wesentlich bestimmt wurde. |
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Gerbstedt Militärs gelten ja von Haus aus nicht unbedingt als besonders bildungshungrig, doch Oberst Otto von Plotho, der Gerbstedt seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert beherrschte, übertrieb schon ein wenig. Weder ließ er zu, daß im säkularisierten Kloster eine Landschule für megdlein vom adel und aus den stedten entstand, noch daß eine erbare christliche zuchtschule von jungfreulein oder gar eine Knabenschule eingerichtet wurde. |
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Jahrhundertelang war die Geschichte Gerbstedts vom Kloster geprägt, das Markgraf Rikdag von Meissen 985 eingerichtet hatte wohl, um seiner Schwester Eilsuid einen Gefallen zu tun, die dort Äbtissin wurde.
Die ursprünliche Ackerbürgerstadt wurde mit der Entdeckung von Kupfervorkommen zum wichtigen Bergbauort. Nach 1900 waren die Stollen erschöpft, Industrie und Gewerbe wurden zum dominierenden Wirtschaftszweig. |
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Von früherer Pracht zeugen heute das Renaissance-Rathaus sowie weitere historische Gebäude um den Marktplatz herum. Die Stadtkirche St. Johannes stammt von 1739 und wurde 1776 nach Osten erweitert.
Beachtenswert ist ein Schnitzaltar von 1430. Kurioserweise steht der Glockenturm ähnlich wie in Italien einzeln, es handelt sich um einen klassizistischen Neubau auf dem ehemaligen Klostergelände. Gerbstedt ist heute intensiv dabei, den historischer Kern zu alter Pracht zu entwickeln und wird damit schon bald die Rolle eines Kleinods im Mansfelder Land spielen, die der Stadt auch zukommt. |
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Heiligenthal Zu Heiligenthal gehören die Ortsteile Helmsdorf und Lochwitz. Um den Ort ranken sich viele Sagen und Erzählungen. Sicher ist, daß es hier bereits zu einer sehr frühen Besiedlung gekommen sein mußte: Funde weisen auf Menschen bereits zur Steinzeit hin, aus der Bronzezeit sind Gräber erhalten. Später traten sich hier die Adeligen förmlich gegenseitig auf die Füße: 18 Freigüter sind schon ein ziemlicher Rekord. |
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Das 17. Jahrhundert mit seinen Verheerungen des 30jährigen Kriegs wurde für den Ort zur Katastrophe: Das Dorff ist theils abgebrannt, alle Häuser aber uffgedecket und zerissen...da kann kein einziger lebendiger Mensch darinnen gewesen sein, berichtete der magdeburgische Vizekanzler Dr. Adam Timaeus 1642 in seinen Aufzeichnungen. Herausragendes Gebäude ist die spätromanische Andreaskirche mit ihren rätselhaften mythischen Darstellungen am Portal. | |||||||||||||||||||
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Ihlewitz Wie der Name schon vermuten läßt, ist die heutige Gemeinde Ihlewitz eine ursprünglich slawische Siedlung. Der Name hieß übersetzt wohl Lehmdorf. Durch die etwas abgelegene Lage, nur durch die Kohlenstraße mit Hettstedt und Rothenburg verbunden, konnte sich das Dorf wohl in Ruhe entwickeln. Vorrang hatte hier immer die Landwirtschaft, der Bergbau spielte nur eine untergeordnete Rolle. |
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Welfesholz Zu frühgeschichtlicher Zeit war der heutige Ort wohl Grab- und Kultstätte. In die Geschichte ging Welfesholz als Schauplatz einer Schlacht zwischen kaiserlichen und sächsischen Truppen ein, die die Sachsen am 11. Februar 1115 für sich entscheiden konnten. Neben einem Denkmal bauten die Sieger auch eine Wallfahrtskirche und eine Klause, außerdem sorgte ein Jahrmarkt, der regelmäßig am 8. September abgehalten wurde, für Leben in dem Ort. Das war wohl so interessant, daß sich Martin Luther mit dem hiesigen Brauchtum intensiv auseinandersetzte. Die schöne Landschaft sorgte dafür, das Welfesholz auch als Vogelparadies bekannt wurde. |
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Zabenstedt Obwohl erst 1256 erstmals urkundlich erwähnt, zeugt ein jungsteinzeitliches Hügelgrab von wesentlich früherer Besiedlung. Archäologen stießen auch auf eine bandkeramische Siedlung, zwei schnurkeramische Gräberfelder und ein Grab aus der Jungbronzezeit. Der Ortsname ist wohl sächsischen Ursprungs und bedeutet Siedlung des Taban. Wesentlich mehr als der Bergbau hat das Dorf die Landwirtschaft geprägt. |
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Ortswahrzeichen ist die Dorfkirche mit ihrem frühgotischen Kern. Aufgrund der idyllischen Lage könnte sich die Gemeinde als Wohnstandort qualifizieren. |