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In Hettstedt braucht man nur einmal über den Markt zu gehen, dann sieht man sofort, wie sich die Stadt in den letzten Jahren zu einem Juwel im Mansfelder Land entwickelt hat.Über die Anstrengungen, die dahinter stecken und darüber, wie es in Hettstedt weitergehen soll, sprachen wir mit Baudezernenten Siegmund Frömsdorf, Planungsleiterin Ilona Detzner und Tiefbauamtsleiter Günter Süße. Seit wann wird in Hettstedt saniert? Baudezernent Siegmund Frömsdorf: Im Jahre 1991 begann für das Stadt-kerngebiet von Hettstedt durch die Aufnahme in das Städtebauförderungsprog-ramm des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt eine neue Etappe der städte-baulichen und gestalterischen Entwicklung. Planungsleiterin Ilona Detzner: Zur Steuerung der städtebaulichgestalte-rischen Erneuerung wurde von den Stadträten der Stadt Hettstedt am 25. April 1995 für das Stadtkerngebiet eine Gestaltungssatzung beschlossen. Diese hat das Ziel, durch Festsetzungen zur äußeren Gestalt baulicher Anlagen und der Anforderungen an die Außenwerbung, Antennenanlagen und Warenautomaten das Ortsbild zu pflegen und vor Verunstaltung zu schützen. Worauf wird dabei im Bauamt besonderer Wert gelegt? Baudezernent Siegmund Frömsdorf: Entscheidend für die Einhaltung und Umsetzung dieser Rahmenbedingungen ist es, daß diese Regelungen von den Bau-herren und Architekten, den Bewohnern und Nutzern akzeptiert und angenommen werden. Mit umfangreichem Informationsmaterial, mit Anregungen und positiven Hettstedter Beispielen wollen wir zeigen, daß bereits positive Zeichen gesetzt wurden. Denn unsere Arbeit hat doch nur Sinn, wenn sich nicht nur im Sanierungs-gebiet eine gute Baugesinnung durchsetzt, sondern auch in anderen Stadtgebieten ein Nachdenken über die Fragen der Baugestaltung realisiert wird. Zahlreiche Gebäude, ihre Dächer, Fassaden, Fenster und Türen könnten im neuen alten Glanz erstrahlen. Worauf ist man in den einzelnen Ressorts besonders stolz? Tiefbauamtsleiter Günter Süße: Wir konnten erreichen, daß 58 Kilometer kommunale Straße heute in gutem Zustand ist. Davon war vor der Wende die Hälfte nur mit sandgeschlämmter Schotterdecke belegt. Gleichzeitig wurden die Ver- und Entsorgungsleitungen mit eingebracht.Alle sind über ein modernes Kanalsystem an einer funktionstüchtigen Kläranlage angeschlossen. Baudezernent Siegmund Frömsdorf: Kirchen, Schulen, Kindertagesstätten und die Sporthalle wurden umfangreich erneuert, denn die waren ja ziemlich abge-wirtschaftet. Planungsleiterin Ilona Detzner: Der Altstadtbereich ist bei uns der Schwer-punkt um den Markt herum und die angrenzenden Bereiche. Aber auch die Bebau-ungspläne für das Wohnbauvorhaben Weinberg sind wichtig. Hier werden auf 4,5 Hektar 90 Wohneinheiten in Ein- und Mehr- familienhäusern entstehen. Die Wohn-bebauung um das Kreiskrankenhaus herum und weitere kleine Wohngebiete sind ebenso zu nennen. In Vorbereitung befinden sich die Bebauungspläne für den Kiefernweg. Das Interview führte Reinhard Witteck |
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Die Stadt Hettstedt liegt am Südostrand des Harzes, einem kleinen Mittelgebirge in Mitteldeutschland. Der Ort erstreckt sich zu beiden Seiten des Flüßchens Wipper und über die das Flußtal begrenzenden Hügel hinaus. Über Sehenswürdigkeiten in der näheren und weiteren Umgebung, sowie mundartliche Eigenheiten und kulinarische Köstlichkeiten sprachen wir mit den Mitar-beiterinnen der Stadt-Information, Annette Steppa und Dagmar Koch. | ![]() |
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Was sollte man als Besucher in Hettstedt unbedingt gesehen haben? Annette Steppa: Im Stadtzentrum sind das Saigertor, das Wahrzeichen der Stadt Hettstedt, aber auch die anderen Türme entlang der einstigen Stadtbefestigung sehenswert. Die Stadtkirche St. Jacobi am Markt ist eine spätgotische Hallenkirche.Und an der Stelle, an der erstmals Kupfererz gefunden wurde, auf dem Kupferberg, steht die ehemalige Kirche der Bergleute St. Gangolf, die gerade umfangreich saniert wird. Der Marktplatz mit seinem Rathaus, das Denkmal für die Bergleute Napian und Neuke sind zu bewundern. Ein Besuch empfiehlt sich im Stadtteil Altdorf im Schloß von Wilhelm von Humboldt. Was ist dort zu besichtigen? Dagmar Koch: In dem 1721 erbauten Schloß befindet sich heute das Mansfeld Museum, nicht zu verwechseln mit Schloß Mansfeld. Das Museum widmet sich der Geschichte des Mansfelder Bergbau- und Hüttenwesens und beherbergt unter anderem eine exakte Nachbildung der ersten deutschen Dampf-maschine. Da wo sie einst stand, befindet sich heute auf einer Halde südöstlich der Stadt das Maschinendenkmal. Was sollte man in der Umgebung von Hettstedt besuchen? Annette Steppa: In Klostermansfeld fährt die Mansfelder Bergwerksbahn. Nach Wiederstedt lockt die Novalis Gedenkstätte. Das Marien-Kloster gleich nebenan hat seinen Ursprung in der Hettstedter St. Gangolfkirche.Gesehen haben sollte man die Burgruine Arnstein und die Burg Falkenstein. Etwas weiter weg in Molmerswede im Harz erinnert eine Gedenkstätte an den Lügenbaron Münchhausen. Luthers Elternhaus in Mansfeld ist ein kleines Museum und die Stadt Eisleben wird durch Luther geprägt. Welche kulinarische Delikatesse sollte man in Hettstedt unbedingt ausprobieren? Dagmar Koch: Zwiebeltitsche. Zwiebeln angeschmort in Mehlschwitze, dazu werden Pellkartoffeln gereicht. Eine Reihe von Gaststätten hat sich hier auf so etwas spezialisiert. Wir helfen da als Stadtinformation gern mit Ratschlägen und Tips weiter. Welche mundartlichen Begriffe haben sich hier noch erhalten? Annette Steppa: Einige Begriffe versteht man heute gar nicht mehr, oder nur, wenn man sie ins Hochdeutsche übersetzt. Was jedoch ein Arschleder ist, weiß in einer Stadt wie Hettstedt, die so eng mit dem Bergbau verbunden ist, auch heute noch jedes Kind. Das trugen die Bergleute, um ihr Gesäß zu schützen. Erhalten haben sich bis heute mundartliche Feinheiten wie Lewwerwurscht mit drei W. Schwieriger wird es schon mit der Schlippe, das ist eine kleine Gasse. Mit welchen Veranstaltungen werden Besucher nach Hettstedt gelockt? Anette Steppa: Der Hettstedter Schützenverein lädt alljährlich zum traditionellen Schützenfest ein. Drei tolle Tage beschert auch das in der 2. Septemberwoche stattfindende Stadtfest. Der Sport- und Erholungspark steht ganzjährig offen. Das Interview führte Reinhard Witteck |