Räuberische Machenschaften
Eigentlich sind sie ja ein recht friedfertiges Völkchen, die Walbecker. Sie tun, unweit von Hettstedt, ihr Tagewerk, lassen sich als Teil der Verwaltungsgemeinschaft sogar von Hettstedt mitverwalten.

„Aber, es kann der Frömmste nicht in Frieden leben“, – man kennt den Spruch ja. Und so geht es auch den Walbeckern.

In jedem Jahr am zweiten Augustwochenende versammelt man sich, um fröhlich miteinander zu feiern. An der reichlich gedeckten Festtafel haben sich bereits der Prinz von Walbeck mit seiner Prinzessin, der Dorfschulze und der Richter niedergelassen, der Ordnungshüter fehlt ebenfalls nicht. Doch kommt es meist, wie es kommen muß, im schönsten Schwof wird die Feier gestört. Geschrei ertönt, Gerempel und Gerangel.
Von allen Seiten stürzen sich Räuber mit fürchterlichem Spektakel auf die Feiernden. Die haben, da die Gegenwehr sowieso nicht viel nützt, nichts besseres zu tun, als ihre eigene Haut zu retten. Sogar die Ordnungshüter werden im Kampfgetümmel überrumpelt!

Das schreckliche Ergebnis der Bestandsaufnahme nach dem Überfall: Die Prinzessin ist geklaut und der Gemeindeschlüssel dazu!

Daß man sich das nicht bieten lassen kann, ist ja wohl klar. Nachdem man den Schreck überschlafen hat, zieht der Prinz mit der Polizei los, die Prinzessin zu befreien. Die Arme, an einem Baum gefesselt, hatte wohl keine so gute Nacht. Sie fällt ihrem Prinzen nach der Befreiung glücklich in die Arme.
Die Räuber aber werden im Triumphzug durch das Dorf geführt. Die Dorfbewohner freuen sich natürlich auch über das glückliche Ende und spenden reichlich Eier, Schinken und Speck, die zu einem leckeren Mahl verarbeitet werden, das anschließend gemeinsam genüßlich verspeist wird.

Den Räubern gegenüber kennen die sonst so friedlichen Walbecker allerdings kein Pardon.

Das Urteil, verkündet vom Richter, ist wahrlich vernichtend und bei der anschließenden Vollstreckung spritzt schon mal das Blut der Missetäter.

Es handelt sich hier um einen Archiv-Eintrag.
Die Informationen, Daten und Bilder sind möglicherweise veraltet und nicht mehr aktuell.


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